Durch alle Zeiten und Kulturen hindurch beschäftigte man sich mit der Vorstellung eines Wesens, in dem das Weibliche wie auch das Männliche biologisch vereint sind. Doch noch nie war es den als doppelgeschlecht
...alles anzeigenlich kategorisierten Menschen möglich, als ein drittes Geschlecht gleichberechtigt neben Mann und Frau zu existieren. Denis Paul nimmt den geradezu explodierenden medizinisch-naturwissenschaftlichen Diskurs über Hermaphroditismus um 1900 sowie die Ursache dieser plötzlichen Veröffentlichungsflut in den Blick. Er analysiert, wie die darin erörterten Konzepte über Intersexualität zum Wandel des biologischen Geschlechtsverständnisses führten und die immer wieder aus den Fugen geratende zweigeschlechtliche Ordnung wiederherzustellen versuchten.
Mit dem Thema „Unsicherheit in der Medizin“ hat Band 13 des „Jahrbuchs für Ethik in der Klinik“ den Nerv der Zeit getroffen. Doch die Beiträge der insgesamt 29 AutorInnen befassen sich auch mit Themen abseits v
...alles anzeigenon COVID-19. Die AutorInnen gehen u.a. darauf ein, dass ÄrztInnen ihre Unsicherheit noch häufiger anerkennen müssen und in ihre Entscheidungsfindung einbeziehen sollten. Daneben geht es um Moderationsinstrumente zur Ethikberatung, pflegeethische Perspektiven auf die klinische Praxis und den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf das ärztliche Selbstverständnis. Schließlich stellen die Autoren, die Mitglieder in unterschiedlichen klinischen Ethikkomitees im deutschsprachigen Raum sind, Fallberichte vor, die etwa im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen oder die Beratung nach einer Herztransplantation betreffen. Mit Beiträgen von Elisabeth Bemmann, Lutz Bergemann, Uta Bittner, Stefan Dinges, Christine Eimer, Frank Erbguth, Heiner Fangerau, Albrecht Fleischmann, Andreas Frewer, Nikola Grimm, Caroline Hack, Joachim Hahn, Christiane Jenemann, Henriette Krug, Thomas Kühlein, Elisabeth Langmann, Johannes Meyne, Michaela Naeve-Nydahl, Rouven Porz, Michael Rechenmacher, Annette Rogge, Vasilija Rolfes, Michael Rost,Daniel Rottke, Martina Schmidhuber, Ulrike Stein, Anna-Katharina Thum, Regina Trollmann und Karsten Weber.
Die "Sachbücher des Monats Februar 2021" Die Große Pest der Jahre um 1348 war eines der einschneidendsten Ereignisse der europäischen Geschichte. Volker Reinhardt rekonstruiert den Verlauf der Epidemie von den
...alles anzeigenAnfängen in Asien bis zu ihrem vorläufigen Erlöschen in Europa, beleuchtet die unterschiedlichen Verhältnisse in ausgewählten Städten und fragt, wie die Überlebenden politisch und wirtschaftlich, religiös und künstlerisch das große Sterben bewältigten. Sein spannend geschriebenes Panorama führt eindringlich vor Augen, was wir dem medizinischen Fortschritt verdanken - und wie verblüffend ähnlich wir heute trotzdem auf eine Pandemie reagieren. Als im Frühjahr 1348 die Pest nahte, ließ der Mailänder Herrscher Luchino Visconti die Stadt komplett isolieren. Kranke in der Stadt wurden vorsorglich eingemauert. So blieb Mailand als einzige Stadt Italiens verschont. Volker Reinhardt hat die verfügbaren Quellen zur Großen Pest neu gesichtet und zeigt in seinem anschaulich erzählten Buch, dass der vermeintliche europäische Flächenbrand eine Summe von lokalen Dramen war, die die Menschen auf ganz unterschiedliche Weise bewältigten: durch politische Umstürze, Verfolgung von Minderheiten, Restauration alter Verhältnisse oder eben durch ein Lob der Tyrannis à la Mailand. Klassische Pestbeschreibungen wie die von Boccaccio erweisen sich als späte Stilisierung nach antiken Vorbildern, doch Bilder, Bauwerke oder anonyme Chronisten lassen ermessen, wie groß die Verunsicherung war und wie übermächtig die Sehnsucht nach der verlorenen Normalität.
Acht dramatische Jahrzehnte und der Kampf gegen Seuchen, Schmerz und Tod Anschaulich und lebensnah erzählt Ronald D. Gerste die umwälzenden Ereignisse und wissenschaftlichen Entwicklungen in der erstaunlich dyn
...alles anzeigenamischen Zeit von 1840 bis 1914, in der die Medizin ungeahnte Fortschritte machte: ein packendes Porträt einer entfesselten Epoche, die Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik revolutionierte - mit bleibenden Folgen bis in unsere Gegenwart. Die außergewöhnlich dramatischen Jahrzehnte zwischen 1840 und 1918 markieren eine Wendezeit, die bis heute unser Dasein und Leben prägen. Innerhalb dieser Jahre entwickelte sich die moderne Medizin und veränderte das Verhältnis des Menschen zu seinem Körper und dessen Leiden nachhaltig. Heilungserfolge wurden möglich, an die bisher nicht zu denken gewesen war, und schufen die Grundlage unseres heutigen Lebens. Es waren Forscher, Mediziner und Ärzte wie Koch, Semmelweis und Morton, die unsere Moderne begründeten. Diese Pioniere der Gegenwart zu begleiten heißt auch, sich auf eine Zeitreise in eine atemberaubende Epoche zu begeben - in der die Eisenbahn und das Dampfschiff den Menschen zu fernen Horizonten brachten, in der die Welt wahrhaft globalisiert wurde und in der neue Gedanken und Überzeugungen zu Umbruch und Revolution führten. Doch der Mensch bleibt der Mensch und die Natur lässt sich nicht endgültig bezwingen: Am Ende der hoffnungsvollen Epoche stehen eine von Staatsmännern geschaffene Katastrophe und, fast wie ein tragisches Nachwort zur Saga der Triumphe, eine von Viren verursachte Pandemie: die Spanische Grippe.
Zwischen den 1950er und 1990er Jahren wurden in Westdeutschland zwischen acht und zwölf Millionen Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren auf kinderärztliches Anraten und auf Kosten der Krankenkassen ohne Elte
...alles anzeigenrn zur »Erholung« verschickt. Während der meist sechswöchigen Aufenthalte an der See, im Mittelgebirgsraum oder im Hochgebirge sollten die Kinder »aufgepäppelt« werden. Tatsächlich erlebten sie dort jedoch oft Unfassbares: Die institutionelle Gewalt, die sich hinter verschlossenen Türen ereignete, reichte von Demütigungen über physische Gewalt bis hin zu sexuellem Missbrauch. Betroffene leiden noch heute an den Folgen der erlittenen Traumata. Anja Röhl gibt den Verschickungskindern eine Stimme und möchte die Träger ehemaliger Verschickungsheime in die Verantwortung nehmen. Sie zeigt, welches System hinter den Kinderkuren stand, und geht möglichen Ursachen für die dort herrschende Gewalt nach. Das Buch ist ein erster großer Schritt zur Aufarbeitung eines bisher unerforschten Bereichs westdeutscher Nachkriegsgeschichte und zur Anerkennung des Leids Betroffener.
Sonderheft: Gerechte Gesundheit- Einheitliche Bezahlung? Altenpflegelöhne sollen durch Tarifvertrag steigen (Wolfgang Wagner) - Gesundheitswesen in Zahlen. Infografik zu 50 Jahren Gesundheitswesen (Grafik: Mats
...alles anzeigenLiedhegener) - Gerechte Gesundheit. Stimmen aus dem Gesundheitswesen - Ungleichheit ist gerecht. Gerechte Gesundheit in einer pluralen Welt (Dagmar Domenig und Sandro Cattacin) - Die trauen sich was. Pflegende, die an die Öffentlichkeit gehen (Hanna Lucassen) - Über die Gefährdung des sozialen Charakters der Medizin durch die Ökonomisierung (Giovanni Maio) - Behandeln oder heilen? Eine Reflexion über „Heilberufe“ (Stephan H. Nolte) - Gleichstellung und Gleichbehandlung. Menschen mit Behinderung im deutschen Gesundheitssystem (Michael Wunder) - „Auch ich bin verletzlich“. Übergriffserfahrung eines Pflegenden (Christoph Müller) - Freie Wahl des Geburtsortes? Ein Gespräch über die Rahmenbedingungen in der Geburtshilfe (Anke Wiemer, Sven Hildebrandt und Bettina Salis) - Ein doppeltes Paradoxon. Die gerontopsychiatrische Pflege neu denken (Detlef Rüsing) - Das Verständnis erweitern. Gesundheit und Krankheit in der Psychosomatik (Sven Eisenreich) - „Abtreibung ist okay“. Ein Gespräch über gerechte Gesundheit und sexuelle Selbstbestimmung in Polen (Agata Ignaciuk, Agnieszka Koscianska, Marion Hulverscheidt und Sonja Siegert) - Pflege geht uns alle an. Forderungen des Vereins „Pflege in Bewegung“ (Roger Konrad und Marcus Jogerst-Ratzka) - Gerechte Verwaltung des Mangels. Zur Verteilung des Corona-Impfstoffes (Oliver Tolmein) - Von Profitinteresse und Fehlversorgung. Aktuelle Probleme der Arzneimittelversorgung (Gerd Glaeske) - Zwischen Prekarisierung und Wachstum. Entwicklungsperspektiven der Therapieberufe (Heidi Höppner) - „Wer sich nicht aktiv kümmert, fällt aus dem System“. Ein Gespräch zum 50. Jubiläum des Vereins „Aktion Psychisch Kranke“ (Ulrich Krüger und Christoph Müller) - Lobbyismus im Gesundheitswesen. Einflussnahme der Pharmaindustrie (Sabine Hensold) -
Unser Gesundheitssystem bietet nur scheinbar eine optimale Versorgung. Wie schnell es gehen kann, in eine Fehlversorgung hineinzuschlittern, wird an vielen Beispielen deutlich: So werden wir hierzulande von ein
...alles anzeigener wahren Antibiotikawelle überrollt. Alten Menschen werden häufig mit 12 Arzneimitteln und mehr pro Tag wahre Medikamentencocktails verabreicht, obwohl zumeist auch gut die Hälfte ausreichen würde. Die Deutschen sind auch noch Weltmeister beim Operieren: die Rate bei Schilddrüsen-OPs ist beispielsweise 4- bis 6-mal höher als in vergleichbaren westlichen Ländern. Was jedoch in Praxis und Klinik immer mehr fehlt, ist Zeit - Zeit für Gespräche mit den Patienten. Viel zu viel und doch zu wenig wendet sich an Experten und Patienten gleichermaßen. Ausgehend von konkreten und zum Teil aufrüttelnden Fallbeispielen wird faktenreich gezeigt, welchen Herausforderungen sich alle Beteiligten ? Ärzte, Patienten, aber auch die Politik ? stellen müssen, um einer solchen Fehlversorgung entgegenzuwirken.
Es gibt in der psychosozialen Welt einen großen Bedarf, Achtsamkeit in die eigene beratende und therapeutische Arbeit zu integrieren, sei es unter stationären oder ambulanten Bedingungen, in Einzel- oder Gruppe
...alles anzeigennsettings, in Räumen oder in der Natur. Dies findet auch in breitem Umfang statt, aber oft fehlen sowohl ein ausreichend vielseitiges und praktikables Konzept als auch die Erfahrung. Dieses Buch vermittelt das Konzept der Achtsamkeit über Erfahrungsberichte aus der einzel- und gruppentherapeutischen Arbeit mit Menschen, die an Depressionen, Angststörungen, einer psychotischen Symptomatik oder Suchterkrankungen leiden. Es thematisiert die Arbeit mit Paaren, Familien, Kindern, älteren Menschen und onkologischen PatientInnen, in Schulen, in der Natur, in Gefängnissen sowie in der allgemeinen Prävention und Lebenskunst. Die Erfahrungen, praktischen Hinweise und Vorschläge wurden von einer Arbeitsgemeinschaft entwickelt, deren Mitglieder in Therapien, Beratungen und Fortbildungen tätig sind.
Welche Arzneimittel werden unnötigerweise verschrieben? Wo machen Pharmakonzerne Geld auf Kosten unserer Gesundheit? Wann sind Medikamente nicht nur zu teuer, sondern auch noch gefährlich?Der renommierte Arznei
...alles anzeigenmittelexperte und Gesundheitswissenschaftler Gerd Glaeske kritisiert regelmäßig die Vermarktung bestimmter Pharmazeutika. Er weiß: PatientInnen sind immer noch das beste Kapital der Pharmaindustrie. Daher ist eine Gegenöffentlichkeit notwendig, die der Dominanz dieser Lobby und ihrer ökonomischen Interessen entgegentritt. VerbraucherInnen und PatientInnen benötigen verständliche, unabhängige und evidenzbasierte Informationen.Dieses Buch versammelt Gerd Glaeskes wichtigste Artikel zu den Themen Pharmaindustrie und Gesundheitspolitik aus den letzten zehn Jahrgängen von Dr. med. Mabuse, der Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe.
Das 25-jährige Jubiläum der wissenschaftlichen Tagungsreihe „Medizin und Judentum“ war Anlass für ein kritisches Resümee über den bislang von und in diesem Forum erreichten wissenschaftlichen Bearbeitungs- und
...alles anzeigenerkenntnistheoretischen Ergebnisstand sowie für Überlegungen zukünftiger Untersuchungs- und Arbeitsschwerpunkte.Die Beiträge in diesem Band spiegeln somit den Neuwert und Erkenntnisgewinn der Forschungsarbeit in der Breite der bisherigen Themenschwerpunkte wider. Diese umfassen einzel- und kollektivbiographische Untersuchungen zum Schicksal jüdischer Mediziner*innen während der Zeit des Nationalsozialismus und im Holocaust, zu ihrem Beitrag für die medizinische Wissenschaft und das Sozial- und Gesundheitswesen sowie zu ihrem sozialmedizinischen und -politischen Engagement. Ebenso forschungsrelevante Themenbereiche sind die Reflexion des „Jüdischen“ in Literatur, Kunst und Kultur, vom Judentum geprägte Wertvorstellungen sowie in die Medizin eingebrachte innovative Denkmodelle.Darüber hinaus – zugleich auch im Hinblick auf zukünftige Aufgabenstellungen – werden Forschungsergebnisse zu im Rahmen der Tagungsreihe bislang noch nicht oder kaum präferierten Themen präsentiert; etwa zur jüdischen Pflegegeschichte inklusive des Hebammenwesens oder zur Stellung bzw. Zwangslage jüdischer KZ-Häftlingsärzte.InhaltsverzeichnisCaris-Petra HeidelZum Jubiläum der wissenschaftlichen Tagungsreihe – Versuch eines kritischen ResümeesGerald Kreft„Ich würde niemals einem Club beitreten …“. Ein langjähriger Teilnehmer erzählt.Thomas Müller„Medizin und Judentum“. Reflexionen zu einem Forschungsfeld – und ein Beispiel aus der Krankenhausgeschichte.Rebecca SchwochKollektive Biographik in der Geschichtswissenschaft. Reflexionen über Möglichkeiten und GrenzenSusi-Hilde Michael und Hans-Uwe LammelDas Problem ‚nicht arische‘ Studenten in der Historiographie der nationalsozialistischen Universität: Das Beispiel RostockEdgar Bönisch, Birgit Seemann, Eva-Maria UlmerJüdische Pflegegeschichte –
50 Jahre gynäkologisch-psychosomatische Tagungen in Deutschland - das klingt eher langweilig, ist aber eine Sensation: Die Gynäkologie ist das einzige medizinische Fachgebiet in Deutschland, in dem sich ExpertI
...alles anzeigennnen so kontinuierlich mit den psychosomatischen Aspekten ihres Fachgebietes auseinandersetzten und auch einen Blick über den Tellerrand wagten.In diesem Sammelband wird auf die Wurzeln der psychosomatischen Gynäkologie in Deutschland ebenso eingegangen wie auf die Gründung der Ost-Gesellschaft in Magdeburg und der West-Gesellschaft in Gießen. Gründungsmitglieder, PräsidentInnen und Vorsitzende kommen zu Wort. Ein Schwerpunkt liegt auf der Darstellung des gewollt langsamen Prozesses der Vereinigung beider Verbände, der mit einer Verschmelzung im Jahr 2000 seinen Abschluss fand. Eine Auswahl von Vorträgen aus den vorangegangenen Tagungsbänden belegt die Vielfalt der Themen und Ansätze.Mit Beiträgen von Matthias David, Carmen Dietrich, Barbara Fervers-Lippmann, Paul R. Franke, Heribert Kentenich, Wolf Lütje, Arndt Ludwig, Mechthild Neises, Martina Rauchfuß, Dietmar Richter, Claudia Schumann, Dorothea Schuster, Friederike Siedentopf und Manfred Stauber
Mit dem vorliegenden Fachbuch gelingt es der Autorin Katherine Leith, den Bogen zwischen den beiden Feldern Ethik und Soziale Arbeit zu spannen und auf innovative Weise über die wichtigsten Theorien und Konzept
...alles anzeigene zu informieren. Gleichzeitig wird Wissen in Form von Ethikmodellen und Fallbeispielen praxisnah aufbereitet und kann somit in besonders komplexen professionellen Situationen auf der Mikro-, Meso- und Makroebene als Orientierungshilfe herangezogen werden. Mithilfe von Merksätzen, Selbstüberprüfungsaufgaben und Zusammenfassungen kann das erworbene Wissen immer wieder selbstständig überprüft werden.Dieses Fachbuch schafft es, relevante Handlungskonzepte der Sozialen Arbeit mit ethischen Maximen, Richtlinien und Entscheidungskriterien zu verbinden und auf die berufliche Verantwortung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern hinzuweisen, ethische Strukturen und Vorgehensweisen zu schaffen.
Erste Bemühungen einer Akademisierung der Krankenpflege in Deutschland gingen bereits Anfang des 20. Jahrhunderts von verschiedenen Protagonistinnen der frühen modernen Frauenbewegung aus, wurden aber bald durc
...alles anzeigenh den Ersten Weltkrieg auf Jahrzehnte hin abgedrängt. Erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnte die Entwicklung der Pflegewissenschaft vor allem durch die Initiative einzelner Pionierinnen weiter vorangetrieben werden.Ingeborg Löser-Priester lässt in diesem Buch einige der Pionierinnen – wie Ruth Schröck und Sabine Bartholomeyczik – selbst zu Wort kommen und von ihrem beruflichen Werdegang, von Herausforderungen und Erfahrungen beim Aufbau und der Institutionalisierung der Pflegewissenschaft berichten. Das Ergebnis ist ein überaus authentischer Einblick in die Anfänge einer akademischen Disziplin, die aus der heutigen Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken ist.
Die "Nemesis der Medizin" war bei ihrem ersten Erscheinen im Jahr 1975, damals unter dem Titel "Die Enteignung der Gesundheit", Schock und Provokation zugleich. Dabei hatte Illich nichts anderes getan, als eine
...alles anzeigenr ausufernden und krebsartig wuchernden Gesundheits- und Medizintechnokratie den Spiegel vorzuhalten. Detailreich und mit kritischer Brillanz wird gerade auch dem medizinischen Laien gezeigt, wie die verschiedenen Interessengruppen, wie Ärzteschaft, Pharmaindustrie und die sie begleitende Ideologie den Patienten zum süchtigen Verbraucher und die Medizin zum Verbrauchsgut werden lassen. Entfremdet von der natürlichen Erfahrung von Gesundheit, Krankheit und Tod, deren Definition wir lieber den Ritualen der Ärzteschaft vorbehalten, sind wir so dem Irrglauben verfallen, der Mensch sei vollständig reparabel. Ein Buch, das gerade auch angesichts der gegenwärtigen Diskussion um Organtransplantation, künstliche Befruchtung, gentechnische Eingriffe usw. von beklemmender Aktualität ist.
Gesundheitliche Chancengleichheit ist ein erklärtes Ziel unserer Gesellschaft. Tatsächlich sind der Zugang zum Gesundheitssystem, eine wohnortnahe Versorgung und damit die Gesundheit selbst in Deutschland höchs
...alles anzeigent ungleich verteilt – auch aufgrund der Vielfalt der Bedarfslagen und sozialer Benachteiligungen. Wer profitiert von den Vorteilen unseres Gesundheitssystems und welche vulnerablen Gruppen gibt es? Welche Instrumente könnten eine gerechtere Verteilung von Gesundheitsgütern und -dienstleistungen bewirken? Besteht überhaupt die Bereitschaft dazu, an der bestehenden Verteilung zu rütteln?Mit Beiträgen zu den Ursachen und Dimensionen gesundheitlicher Ungleichheit klärt das vorliegende Fachbuch die Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit und sensibilisiert für die Diversität der Bedarfe. Es widmet sich möglichen versorgungspolitischen Maßnahmen zur Verbesserung und bietet damit wertvolle Denkanstöße für Akteure im Gesundheits- und Sozialwesen und ist damit für Wissenschaft, Politik und Praxis gleichermaßen interessant.
Die Handreichung für Medizinstudenten und alle in Heilberufen Tätigen wurde für die zweite Auflage durchgehend überarbeitet und um zwei Kapitel erweitert. Sie versammelt Beiträge u.a. zu folgenden Themen: Der H
...alles anzeigenippokratische Eid - Medizin im National-sozialismus - Forschung am Menschen - Schwangerschaftsabbruch - Sterbehilfe - Mittelverteilung im Gesundheitswesen - Humangenetik.
Die Geschichte des berühmten Krankenhauses, das vom Pesthaus vor den Toren Berlins zu einem Mekka für Kranke, Studenten und fortbildungswillige Ärzte aus aller Welt wurde. Unlösbar verbinden sich mit der Geschi
...alles anzeigenchte der Charité die Namen vieler großer Mediziner: Hufeland, Virchow, Behring, Koch und Sauerbruch gelangen hier bahnbrechende Entdeckungen und kühne Operationen. Doch in der 300jährigen Geschichte der Klinik gab es auch tragische Irrtümer, eitle Verblendung und menschliche Verfehlungen.
Das Buch soll zu einem klareren Begriffsverständnis von Teilhabe und damit zur theoretischen Verortung und Reflexion von Teilhabeforschung beitragen. Eine Begriffsklärung ist nicht nur in Bezug auf die Kommunik
...alles anzeigenation über Teilhabe in Arbeitszusammenhängen des Bündnisses relevant, sondern auch aus der Verbreitung des Teilhabebegriffs. Mit einem über die Politik- und Arbeitsfelder hinweg geteilten Bedeutungskern wird er insbesondere auch für das Verständnis und die Bearbeitung derjenigen sozialen Probleme interessant, die Bereichsgrenzen und klare leistungsrechtliche Zuordnungen überschreiten bzw. sich an deren Schnittstellen bewegen. Intersektionelle Benachteiligungen lassen sich gut als Häufungen und Zuspitzungen von Teilhabeeinschränkungen beschreiben.
Wie oft haben unsere Vorfahren gebadet? Wie oft haben sie ihre Kleidung gewaschen und gewechselt? Was verstanden sie unter Sauberkeit? Warum haben sich unsere Hygiene-Gewohnheiten im Laufe der Zeit so drastisch
...alles anzeigenverändert? Kurzum: Wie kommt es eigentlich, dass wir so sauber geworden sind?"Der saubere Körper" beleuchtet einen besonders tief greifenden Kulturwandel in der westlichen Welt seit dem 17. Jahrhundert: die Revolution der Körperpflege. Zu Zeiten Ludwigs XIV. war Baden etwas Außergewöhnliches; Hygiene bestand vornehmlich im Tragen sauberer Unterwäsche. Ende des 20. Jahrhunderts war häufiges (wenn nicht gar tägliches) Baden längst die Norm und das Tragen frisch gewaschener Kleidung gängige Praxis. Diente Sauberkeit einst nur der Gesundheit, ist sie heute ein wesentliches Element der Schönheit. Dieser Kulturwandel beruht auf völlig neuen Erkenntnissen, Ideologien und Technologien, die unsere Alltagsgewohnheiten prägen. Peter Ward beschreibt, wie ein Phänomen des städtischen Bürgertums im 18. Jahrhundert allmählich bei Alt und Jung, Reich und Arm, Stadt- und Landbevölkerung um sich griff und zur allgemeinen Sitte wurde.Mittels einer Fülle an englischen, französischen, deutschen und italienischen Quellen zeichnet "Der saubere Körper" den großen Hygiene-Wandel nach, der sich über vier Jahrhunderte in Europa und Nordamerika vollzog.
Heimkindern wurden in den Nachkriegsjahrzehnten Medikamente nicht allein aus therapeutischen Gründen verabreicht. In vielen Einrichtungen wurden neue Arzneimittel an Heimkindern getestet, zum Teil unter Inkaufn
...alles anzeigenahme erheblicher Nebenwirkungen. Zudem setzten Ärzte und Erzieher Medikamente als Disziplinierungsmittel ein. Der Historiker Uwe Kaminsky und die Ethikerin Katharina Klöcker beleuchten am Beispiel des Franz Sales Hauses in Essen die lange Zeit verschwiegenen Formen des Medikamentenmissbrauchs in der Heimerziehung der 1950er und 1960er-Jahre. Aktenrecherchen und Zeitzeugeninterviews vermitteln ein umfassendes Bild verschiedener Formen des Medikamenteneinsatzes. Auf der Grundlage der historischen Rekonstruktion wird in diesem Buch erstmals eine ausführliche ethische Bewertung der Medikamentengaben im Heimkontext unter Berücksichtigung des zeitgeschichtlichen Kontextes vorgenommen. Dabei erweist sich die gleichzeitige Berücksichtigung von sozial-, institutionen- und individualethischen Dimensionen als zielführend. Das Autorenteam will mit der vorliegenden Studie einen Beitrag zur Anerkennung des Leids der ehemaligen Heimbewohner leisten und zugleich das Bewusstsein für mögliche Formen des Medikamentenmissbrauchs auch in der Gegenwart schärfen.
Welchen Arbeitsbelastungen sind Ärzte ausgesetzt? Was sind deren gesundheitliche Folgen? Und wie stehen Ärzte zu ihrer eigenen Gesundheit? Anhand von Quellen aus öffentlichen und privaten Archiven in Deutschlan
...alles anzeigend sowie aus ärztlichen Standes- und Fachzeitschriften zeigt Sebastian Wenger, dass das Gesundheits- und Krankheitsverhalten der Ärzte auf einem spezifischen, ärztlichen Habitus beruht. Dieser ist geprägt von Idealen der Leistungsfähigkeit, der Aufopferungsbereitschaft und der Unverwundbarkeit. Er entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und besteht bis heute fort.Ein Resultat dieses Habitus ist das Leugnen von physischen und psychischen Leiden, welches mit der Selbstbehandlung einhergeht. Erst in einem späten Stadium ihrer Erkrankung suchen sich Ärzte professionelle Hilfe. Die Fassade des gesunden und leistungsfähigen Mediziners soll in jedem Fall aufrechterhalten und damit die Kompetenz des Gesundheitsexperten gewahrt werden. Wenger sieht darin in Kombination mit den Rahmenbedingungen in Praxis und Klinik sowie den damit verbundenen Belastungen die Hauptursache für die Anfälligkeit der Ärzte für einen Suizid oder bestimmte Krankheiten wie psychische Störungen und die Entwicklung einer Betäubungsmittelsucht.
Der 16. IMPULSE-Band des Bildungswerks des Bayerischen Bezirketags beschäftigt sich mit den Behandlungsmethoden in der „Kreis-Irren-Anstalt Irsee“ von ihrer Gründung 1849 bis zur Eröffnung des Neubaus der Heila
...alles anzeigennstalt Kaufbeuren 1876. Von Interesse sind die Ausstattung der Anstalt, der Alltag der Patientinnen und Patienten sowie Theorie und Praxis ihrer Behandlung. Den Kern der Publikation bilden ausgewählte Fallbeispiele, die die Bandbreite der Behandlungsansätze deutlich machen und berührende Einblicke in Einzelschicksale bieten.
Am Beispiel von Aufklärungskampagnen zeigen Stefan Offermann und Pierre Pfütsch, wie Übergewicht zu Exklusionsprozessen führen konnte. Martin Dinges untersucht die "nachholende Medikalisierung" von Männern. Nin
...alles anzeigena Kleinöder geht der Frage nach, wie sich im Verlaufe der letzten Jahrzehnte die gesundheitlichen Belastungen in einzelnen Industriebranchen entwickelt haben. Am österreichischen Beispiel analysiert Andreas Weigl, wie sich die Nutzung von Gesundheitsdiensten durch Migranten von der ersten zur zweiten Generation ändert. Gabriele Lingelbach zeigt auf, dass die Gesundheitschancen von Menschen mit Behinderungen in der Bundesrepublik durchaus differieren.Außerhalb des Themenschwerpunktes fallen zwei Aufsätze, die sich zum einen mit dem Umgang mit Verwundeten auf den Schlachtfeldern des 30-jährigen Krieges (Alexander Querengässer) und zum anderen mit der Rolle des Hygienikers Hermann Eyer im Dritten Reich (Mathias Schütz) befassen. In der Sektion zu alternativen Heilweisen macht Martin Dinges auf die Geschichte von homöopathischen Laienvereinen aufmerksam. Joel Piqué Buisan lenkt den Blick auf die Geschichte der Homöopathie in Spanien.
Werner R. Leibbrand (1896-1974) war Arzt, Medizinhistoriker und Musiker. Seine Vita spiegelt Epochen von Kaiserzeit und Weimarer Republik über Nationalsozialismus bis zur BRD. Er praktizierte als Nervenarzt in
...alles anzeigenBerlin und kannte die Intellektuellen- und Theaterszene der Hauptstadt seit den "Roaring Twenties". Leibbrand war polyglott und international hoch geschätzt. Als Nazi-Gegner wurde er drangsaliert, im Zweiten Weltkrieg nach Bayern zwangsversetzt und musste schließlich sogar mit der jüdischen Ehefrau in einer "Odyssee" 1944 untertauchen. Nach dem Krieg wurde Leibbrand Leiter der Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen, gründete dort das Universitätsseminar für Medizingeschichte und war der einzige deutsche Sachverständige im Nürnberger Ärzteprozess. 1953 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Medizingeschichte in München und wirkte mit großer Kreativität bis ins hohe Alter. Leibbrands Biographie zeigt seine vielfältigen Lebenswelten wie auch besondere "Listen", die ihn bei existenziell-gefährlichen Situationen bestehen ließen. Die kommentierte Edition seiner Vita bringt viele unbekannte Seiten und Bilder einer faszinierenden Persönlichkeit sowie Beiträge zu seinem Nachwirken."[Andreas Frewer schildert] das facettenreiche Leben des Nervenarztes und Nazigegners Werner Leibbrand." Nicole Schmitt Bayerischer Rundfunk, 22.01.2021