Wie keine andere Berufsgruppe waren Mediziner in die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik involviert. So beteiligten sich Ärzte als Kliniker, Wissenschaftler und Gutachter an Zwangssterilisati
...alles anzeigenonen, Krankenmorden (NS-"Euthanasie") und Menschenversuchen in den Konzentrationslagern. Ärzte wirkten aktiv und fast ausnahmslos freiwillig mit am Holocaust und am Völkermord an Sinti und Roma. Im Zentrum des Bandes steht die Frage, wie Ärzte und auch Ärztinnen im "Dritten Reich" zu Tätern wurden. Thematisiert wird zudem die bis heute reichende Rezeptionsgeschichte dieser unheilvollen Geschehnisse. Die Autorinnen und Autoren des Bandes verwenden mentalitäts-, kultur- und ideengeschichtliche Ansätze; hinzu kommen sozialpsychologische Deutungsversuche und (gruppen)biografische Analysen.
Von 1988 bis 2021 gestaltete Roland Matticzk, kreativer Kopf der Agentur SEHSTERN, 33 Jahre die Cover der Monatszeitschrift der Ärztekammer Berlin. Der Katalog ist Ideenfestival und Chronik zugleich. Für Design
...alles anzeigener wie Mediziner eine echte Fundgrube. Als weiteres Highlight wurden 64 Gesundheitsberufe(nde) um die Diagnose ihres Lieblingstitels gebeten, von der Krankenschwester bis zum Chefarzt und Gesundheitsminister.
Von 1988 bis 2021 gestaltete Roland Matticzk, kreativer Kopf der Agentur SEHSTERN, 33 Jahre die Cover für die Monatszeitschrift der Ärztekammer Berlin. Der Katalog mit allen 400 Titeln ist Ideenfestival und Chr
...alles anzeigenonik zugleich. Für Designer wie Mediziner eine echte Fundgrube. Als weiteres Highlight wurden 64 Gesundheitsberufe(nde) um die Diagnose ihres Lieblingstitels gebeten, von der Pflegerin bis zum Chefarzt und Gesundheitsminister.
In »Als die Giraffe noch Liebhaber hatte« lernen wir Claude Bernard & Louis Pasteur, Antoine Laurent de Lavoisier und Étienne Geoffroy Saint-Hilaire kennen. Ihre Leben und ihre Entdeckungen - oft Produkte des Z
...alles anzeigenufalls - nimmt Lichtwarck-Aschoff zum Ausgangspunkt seiner Geschichten. Der betörende Rest ist Literatur, sprachmächtig, voller Witz und so kraftvoll, dass der Autor längst kein Geheimtipp mehr ist. Jetzt ist die aktualisierte Neuaflage des beliebten Buchs zu haben.
Im "Dritten Reich" waren viele jüdische und politisch unliebsame Ärzte den Folgen der nationalsozialistischen Entrechtung und Verfolgung ausgesetzt. Auch für die bisher wenig beleuchteten, oft universitär besch
...alles anzeigenäftigten Fachvertreter der Pathologie trifft dieser Befund zu: Etliche Pathologen verloren ab 1933 ihre Stellung, wurden persönlich diskriminiert, in die Emigration gezwungen oder gar in Konzentrationslager verschleppt und ermordet. Über Nacht büßten sie ihre Karriere ein und wurden ihrer Lebensperspektive beraubt.Nico Biermanns und Dominik Groß zeichnen die Lebensverläufe von 100 aus "rassischen" und/oder politischen Gründen entrechteten und verfolgten Pathologen nach - und holen sie so in das kollektive Gedächtnis der Wissenschaftsgemeinschaft und in die Geschichte des Fachs zurück.
Ob als einfacher Soldat, Schiffschirurg oder höherer Angestellter – Erfahrungen mit Krankheiten waren fester Bestandteil des Alltags an Bord der Schiffe und in Übersee. Warja Kuttner zeigt, wie sich unter diese
...alles anzeigenn Rahmenbedingungen der Umgang mit Krankheiten und die Suche nach Heilmethoden aus der Perspektive von Patienten und medizinischem Personal gestaltete.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begegnet die deutschsprachige Medizin dem "Anderen": dem als "Orient" konstruierten Südosten Europas, dem Osmanischen Reich und den Gebieten Nordafrikas, Persiens und der arabisch
...alles anzeigenen Halbinsel. In der Fachliteratur, in Debatten und in den Erfahrungen vor Ort tätiger Ärzte spiegelt sich die Begegnung unterschiedlicher medizinischer Systeme - die "akademische Medizin" integriert das Wissen der heilkundlichen Lehren des Osmanischen Reichs, nutzt es als Experimentierfeld und Erfahrungsraum. Später verändert sich die Position der ärztlichen Akteure: Von Beobachtern und vereinzelt Teilnehmenden werden auch deutschsprachige Ärzte im Osmanischen Reich und Ägypten zu Betreibern eines grundlegenden strukturellen Wandels, der auf eine Verdrängung der traditionellen heilkundlichen Methoden abzielt. Die Periode einer als "Modernisierung" und "Reform" verstandenen Machtübernahme europäischer medizinischer Strukturen im Osmanischen Reich beginnt.Marcel Chahrour wirft einen Blick auf die Vorgeschichte dieser "Reformperiode" und zeigt vom Standpunkt Wiens, wie die sich verändernde Medizin Europas das "Andere" konstruiert, während sie sich selbst findet.
Die Autorinnen und Autoren untersuchen die Geschichte des KI-Einsatzes in der Medizin, deren öffentliche Wahrnehmung, Governance der KI, die Möglichkeiten und Grenzen der Technik sowie Einsatzgebiete. Dabei erw
...alles anzeigeneist sich die KI als leistungsfähiges Werkzeug, das zahlreiche ethische und soziale Fragen aufwirft.
Obwohl sich der Großteil der jüdischen Überlebenden für die Auswanderung entschied, verblieb eine kleine Anzahl deutscher Juden im Land ihrer Verfolger - darunter viele ältere Menschen. In einigen westdeutschen
...alles anzeigenStädten kam es daher bereits kurz nach Kriegsende nicht nur zur (Neu-)Gründung jüdischer Gemeinden, sondern auch zur Einrichtung jüdischer Altersheime. Diese boten sowohl den Überlebenden der Konzentrationslager als auch den aus der Emigration zurückgekehrten älteren Menschen Unterkunft.Nina Grabe unterzieht die Situation der Heime und der dort lebenden alten Menschen erstmals einer näheren Betrachtung: Wie gestalteten sich der Heimalltag und die Aufnahmemodalitäten? In welcher Weise wirkte sich die Verfolgungsgeschichte der Bewohner auf ihre körperliche und psychische Gesundheit sowie auf das Zusammenleben und die Beziehungen zu den Mitbewohnern und dem Personal aus? Legten die Heim-Leitungen Wert auf die Einhaltung religiöser Bräuche und Speisevorschriften? Wie konnte vor dem Hintergrund des allgegenwärtigen Mangels an Pflegepersonal die pflegerische und medizinische Betreuung der Heimbewohner gewährleistet werden?
Lange Zeit gerieten die Gesundheitsämter ins Abseits, ihre Aufgaben wurden von den selbstständigen Ärzten übernommen. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie rufen alle danach, die vernachlässigten und kaputt ges
...alles anzeigenparten Gesundheitsämter besser auszustatten. Gine Elsner stellt die Funktion dieser gesundheitspolitischen Institution dar und zeichnet ihre Geschichte nach. Der öffentliche Gesundheitsdienst begann im 19. Jahrhundert in Preußen mit den Kreisärzten und der Cholera. Schließlich standen den staatlichen Kreisärzten kommunale Gesundheitsamtsärzte der Gemeinden gegenüber. Denn die Städte stellten eigene Stadtärzte für ihre städtischen Hygienemaßnahmen an. Der Dualismus - Staat versus Gemeinde - führte zu Konkurrenz und Durcheinander bzw. Nebeneinander. Die staatlichen Kreisärzte waren eher konservativ bis reaktionär, die Kommunalärzte - besonders in Berlin - liberal oder gar sozialdemokratisch; vor allem jüdische Ärzte strebten in diese städtischen Positionen. Sie wurden wie die sozialdemokratischen Ärzte 1933 entlassen. Der Nazistaat vereinheitlichte das Gesundheitswesen, alle Gesundheitsämter wurden staatlich. Sie dienten nun der eugenischen »Ausmerzung«. Die Amtsärzte beantragten Sterilisationen und waren eingebunden in die Kindereuthanasie; Amtsärzte waren umfangreich für die »Erb- und Rassepflege« zuständig: für das »Ehetauglichkeitsgesetz« und für Zwangsarbeiter. Die Alliierten ließen die Gesundheitsämter weitgehend ungeschoren, denn sie brauchten sie gegen Seuchen und unzureichende Hygienebedingungen. Im Kalten Krieg wurden kollektive Gesundheitseinrichtungen als »kommunistisches Teufelswerk« angesehen und die selbstständigen Artzpraxen favorisiert. Das Gesundheitsamt geriet ins Abseits. Bis Corona kam.
Es wird die Geschichte des etwa im Laufe eines Jahrhunderts im Norden Berlins, im Ortsteil Buch des Stadtbezirkes Pankow, errichteten einmaligen Komplexes von Pflege-, Behandlungs- und Forschungsstätten erzählt
...alles anzeigen. Die ältesten Einrichtungen wurden in der Kaiserzeit nach Plänen Ludwig Hoffmanns angelegt und stehen deshalb unter Denkmalschutz. Gravierende soziale Umbrüche haben immer wieder ihre Strukturen und Funktionen verändert. Das begann mit der Revolution 1918, wurde mit dem Beginn der Nazidiktatur fortgesetzt, fand unter der Befreiung Berlins und seiner Spaltung statt, erfuhr seine Prägung durch die sozialistische Gesundheitspolitik der DDR und zuletzt durch "Abwickelungsprozesse" und Neubestimmungen nach der Wende und der Wiedervereinigung Deutschlands. Es ist die Geschichte eines Standortes eng benachbarter Pflegeanstalten, Krankenhäuser und Forschungsinstitute, von Stätten der Aus- und Fortbildung immer wieder gewandelter kommunaler, staatlicher oder privater Trägerschaft und fortwährender funktioneller Metamorphose. Aber es ist auch die Chronik der Arbeitsplätze hunderter Angehöriger der Gesundheitsberufe, deren Kurzbiographien gestreift werden. Die krankenhausgeschichtlichen Veränderungen bis zum Jahre 2005 und ihre Akteure wurden an Hand weniger noch erhaltener Quellen akribisch festgehalten und werden dem Leser reich illustriert dargeboten.
Diese studentische Projektarbeit beschäftigt sich mit den Mordaktionen an psychisch Kranken und behinderten Menschen in der psychiatrischen Anstalt Meseritz-Obrawalde (Pommern) in der Zeit des Nationalsozialism
...alles anzeigenus. Anhand der Aussagen der angeklagten Krankenschwestern während des Mordprozesses in den sechziger Jahren werden die Hintergründe ihres Handelns und die spezifische Beteiligung von Pflegenden an den Mordaktionen untersucht.
Karrieren im Nationalsozialismus und in der Frühen Bundesrepublik geben bis heute immer wieder Anlass zu Diskussionen. Dies gilt auch für den angesehenen Internisten Ludwig Heilmeyer (1899-1969), der in der Bun
...alles anzeigendesrepublik vielfach für sein Lebenswerk gewürdigt wurde. Über seine Einstellung und sein Handeln im Nationalsozialismus sowie Heilmeyers Unterstützung von NS-Ärzten - gerade nach Kriegsende - wurde wenig gesprochen. In den letzten Jahren ändert sich dies: Die Städte Freiburg im Breisgau, Günzburg und Ulm benannten Straßen um, die Heilmeyers Namen trugen und in Jena wurde eine 1994 zu seinen Ehren gestiftete Gedenktafel abgehangen.Florian Steger und Jan Jeskow arbeiten das Leben, Schaffen und die Karriere von Ludwig Heilmeyer auf. War Heilmeyer überzeugter Fanatiker oder Mitläufer, Opportunist oder Widerstandskämpfer? Welche Konsequenzen zog er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges für sich und sein Handeln? Die Autoren untersuchen auch die Lebenswege und politischen Beweggründe seiner Freunde, Kollegen und Bekannten. Gerade bei den für eine akademische Karriere so bedeutenden sozialen Netzwerken zeigt sich das besondere Talent von Ludwig Heilmeyer. Gleichzeitig wird vieles seiner Persönlichkeit deutlich.
Eine gesündere, leistungsfähigere Menschheit zu schaffen schien angesichts neuester Ergebnisse der Evolutions- und Vererbungsforschung um 1900 erstmals machbar - und vor dem Hintergrund einer vermeintlich rasan
...alles anzeigenten Degeneration der Bevölkerung dringlicher denn je. Prominente Sozialistinnen und Sozialisten waren überzeugt, dass der körperliche und psychische Verfall die Schlagkraft der Arbeiterbewegung bedrohte und zugleich die Abschaffung des Kapitalismus allein nicht genügen würde, um den Niedergang aufzuhalten.Birgit Lulay arbeitet heraus, wie sozialdemokratische Intellektuelle in Deutschland und Großbritannien sozialistische und frauenbewegte Forderungen nach ökonomischer und sozialer Gleichheit in ihre Eugenikkonzepte integrierten. Bezug nehmend auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse bekämpften die Intellektuellen einerseits die dominierende rassistische, armenfeindliche, sozialdarwinistische Eugenik und trugen gleichzeitig zu einer weiteren Marginalisierung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen bei. Ihre Vorschläge für eine gezielte Fortpflanzungssteuerung reichten von Aufklärungskampagnen bis zu Zwangsmaßnahmen, darunter Sterilisation und Internierung."[Für] eine Auseinandersetzung mit gegenwärtiger Sozial- und Reproduktionspolitik ebenso bereichernd wie für eine historische Auseinandersetzung." Kena Stüwe GiD, 2021/259 20211101
Der Wissenschaftler, Psychiater und Psychonaut Stanislav Grof erforscht seit Jahrzehnten transpersonale Erfahrungen mit Psychedelika, holotrope Bewusstseinszustände und ihre Bedeutung für das spirituelle Erwach
...alles anzeigenen der Menschheit. Dieses Buch zu Ehren seines 90. Geburtstags vermittelt tiefe Einblicke in Grofs Leben und Wirken in einem großen Interview mit seiner Frau Brigitte. Mit eindrücklichen Würdigungen von Freunden und Zeitgenossen sowie zahlreichen Fotos und Illustrationen.«Wenn ich der Vater des LSD bin, dann ist Stan Grof der Pate. Niemand hat so viel zur Entwicklung meines Problemkindes beigetragen wie Stan».Albert Hofmann, Forschungschemiker und Autor von LSD: Mein Sorgenkind«Es gibt nur wenige Menschen auf der Welt, die eine wirklich grundlegende Entdeckung nicht nur über die Welt, sondern auch über uns gemacht haben. Über unser wahres Selbst. Stan Grof ist einer dieser Menschen. (...) Sein Denken und seine Arbeit werden ein Vielfaches seiner 90 Jahre überdauern. (...) Lang lebe der Psychonaut Stanislav Grof!»Ervin László, PhD., Wissenschaftsphilosoph, Systemtheoretiker
»Die Medizin in meiner Zeit« zeichnet den Zeitraum der letzten 70 Jahre auf, in dem die größten Errungenschaften der Medizin in der Weltgeschichte gelangen, wenn man von den Entdeckungen der Narkose und der A
...alles anzeigenntisepsis absieht. Nicht weniger beeindruckend als die medizinischen sind die wirtschaftlichen und vor allem die sozialen Entwicklungen in unserem Land. Vom Zille-Milljöh eines Berliner Hinterhofs bis zur Universitätsprofessur führt diese biographische Reise, zu der Wolfgang Hach seine Leserschaft einlädt, von ersten medizinischen Erfahrungen in der Kindheit bis zur Entdeckung einer fachübergreifenden neuen Krankheit, dem chronischen venösen Kompartmentsyndrom. Wichtige Voraussetzungen dafür waren herausragende Lehrer in allen Lebensabschnitten sowie ehrenwerte Vorbilder in ärztlicher und menschlicher Hinsicht. Prof. Dr. med. Wolfgang Hach ist Facharzt für Chirurgie und Innere Medizin mit Röntgendiagnostik. Von 1975 bis 1995 Ärztlicher Direktor der William Harvey-Klinik in Bad Nauheim, einer Spezialklinik für Angiologie und Gefäßchirurgie sowie Phlebologie.
Die Autorinnen und Autoren des Jahrbuchs konzentrieren sich auf die jüngere Geschichte: Nina Grabe untersucht die Entwicklung jüdischer Altersheime in der Nachkriegszeit. Dem historischen Zusammenhang von Arbei
...alles anzeigent, Geschlecht und Lebenserwartung widmet sich Martin Dinges. Sebastian Wenger beleuchtet den Umgang mit gehörlosen Jugendlichen in der Paulinenpflege Winnenden. Christine Hartig analysiert Medikamentenversuche in Niedersachsen in den 1950er bis 1970er Jahren und Timo Bonengel erörtert die Entwicklung von Suchttherapien in den USA. Karl-Heinz Reuband schließlich befasst sich mit dem Verhalten der Bevölkerung während der EHEC-Pandemie von 2011.Der zweite Teil umfasst Beiträge zur Geschichte komplementärer Heilweisen und des Pluralismus in der Medizin. Motzi Eklöf beschreibt die Geschichte des von Per Olof Zetterling gestifteten Legats, um Vorlesungen über die Homöopathie an der Universität von Uppsala zu fördern. Alice Kuzniar verdeutlicht die Verbindung zwischen Literatur und Homöopathie, indem sie den Einfluss von Bönninghausens Methodik auf die Gedichte Annette von Droste-Hülshoffs analysiert. Die Nutzung und Akzeptanz von Komplementärmedizin untersucht Andreas Weigl anhand der Meinungsforschung.
Betty Rosenfeld (Stuttgart, 23. März 1907 - Auschwitz, 1942) wächst in einem liberal-religiösen Elternhaus auf. Schon in ihrer Jugend, die sie beim «Deutsch-jüdischen Wanderbund Kameraden» und bei der «Demokrat
...alles anzeigenischen Jugend» verbringt, ist sie beseelt von hohen Idealen. Als Jugendliche verehrt sie Walter Rathenau. An der «Marxistischen Arbeiterschule» in Stuttgart besucht sie den Unterricht von Friedrich Wolf und Kurt Hager. Schließlich tippt sie für den kommunistischen Untergrund von Stuttgart Flugblätter gegen die neuen Machthaber in Berlin. Im Gegensatz zu anderen SozialistInnen mit jüdischen Wurzeln trägt sie aber den jüdischen Kalender weiter in ihrem Herzen und tritt nie aus ihrer Religionsgemeinschaft aus. Sie wandert nach Palästina aus, wo sie den antifaschistischen Impuls und die Gesinnungsgenossen, mit denen sie für «die Sache» kämpfte, vermisst.Bald wird sie neben der Fotoreporterin Gerda Taro die einzige Frau aus Stuttgart sein, die ihr Leben für die Zweite Spanische Republik riskiert. Nach ihrem Freiwilligeneinsatz beim Sanitätsdienst der Internationalen Brigaden beginnt eine mehrjährige Odyssee als unerwünschter Flüchtling durch Frankreich, die am Ende auf ihre Auslieferung, Deportation und Ermordung hinausläuft. Jetzt ist es an der Zeit, ihren Einsatz für die Freiheit in Buchform einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und ihr tragisches Schicksal zu würdigen. Mit kritischer Sympathie folgt Michael Uhl Betty Rosenfeld durch sämtliche Lebensabschnitteund zeichnet auf breiter Quellengrundlage und in einfachem Erzählstil das bewegende Portrait einer ungewöhnlichen und mutigen Frau.
Welche Reaktionen zeigten Angehörige von „Euthanasie“-Opfern der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee? Diese Frage steht im Zentrum des 18. IMPULSE-Bandes des Bildungswerks des Bayerischen Bezirketags. Aus
...alles anzeigenhistorischer Perspektive werden Briefe von und an Familienmitglieder verstorbener Anstaltsbewohner sowie Behördenkorrespondenz aus der Zeit zwischen 1940 und 1950 wissenschaftlich ausgewertet. Gespräche mit Nachfahren von „Euthanasie“-Morden betroffener Familien ergänzen die Spurensuche aus heutiger Sicht.
Elizabeth Blackwell glaubte von klein auf, dass sie für eine Aufgabe bestimmt war, die über den Rahmen des »normalen« Frauseins hinausging. Mit großer Hartnäckigkeit überwand sie viele Hürden, um schließlich al
...alles anzeigens erste Frau Medizin zu studieren. Im Jahr 1849 erhielt sie als erste Frau in Amerika einen Doktortitel. Ihre jüngere Schwester Emily, die eigentlich die brillantere Ärztin war, schloss sich ihr bald an. Janice P. Nimura erzählt von den Verbündeten und den Feinden der Schwestern, schildert ihre dauerhafte Partnerschaft und zeigt, wie Elizabeth und Emily ihren Weg meisterten. Gemeinsam gründeten die Blackwell-Schwestern die New York Infirmary for Indigent Women and Children, das erste Krankenhaus, das ausschließlich von Frauen geleitet wurde. Beide Schwestern waren hartnäckig und visionär. Ihre Überzeugungen deckten sich nicht immer mit dem Aufkommen der Frauenrechte - oder mit denen der jeweils anderen Schwester: diese reich recherchierte Biografie feiert zwei komplexe Charaktere. Elizabeth und Emily Blackwell: Zwei Pionierinnen, die die Grenzen der Möglichkeiten für Frauen in der Medizin sprengten. Bristol, Paris, Edinburgh und die aufstrebenden Städte des nordamerikanischen Kontinents in der Zeit vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg bilden die Kulisse für den besonderen Lebensweg dieser beiden Frauen.
Wie eine bahnbrechende Entdeckung der Zellbiologie die Geschlechterhierarchie infrage stellte. Wenn Spermium und Eizelle sich bei der Zeugung vereinigen, geben beide ihr Erbmaterial an den Embryo weiter. Dieser
...alles anzeigenseinerzeit revolutionäre biologische Befund von 1875 hatte weitreichende Folgen, nicht zuletzt für das Erb- und Familienrecht. Denn aus der Erkenntnis, dass väterliche und mütterliche Anteile an die Nachkommen weitergegeben werden, resultierten politische Fragen der Gleichberechtigung und der Verteilungsgerechtigkeit. Solche Themen waren speziell im Deutschen Kaiserreich virulent, als zwischen 1870 und 1900 das Bürgerliche Gesetzbuch entstand. Das BGB legte die Grundlage für das Verständnis von Familie als biologischer Einheit, Wirtschaftsgemeinschaft und von geschlechtlicher Arbeitsteilung, wie sie bis in das 21. Jahrhundert hinein wirksam geblieben ist.
Ein Sterben in Würde - das war das Ziel einiger engagierter Menschen, die das Sterben in unseren Krankenhäusern, abgeschoben ins Badezimmer, nicht länger hinnehmen wollten. Die Hospizbewegung war geboren. Aussc
...alles anzeigenhließlich ehrenamtlich begleiteten Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, Seelsorgerinnen und Seelsorger gemeinsam mit engagierten Frauen Sterbende bis zu ihrem Lebensende - und sie fanden Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Die Hospizbewegung wurde ein Erfolg. Doch mit dem Erfolg kam der Eintritt in das Gesundheitswesen und damit verbunden entstanden Organisationen, Hierarchien und in palliative care ausgebildetes Personal. Viele Ehrenamtliche fühlten sich dadurch degradiert und an den Rand gedrängt. Doch in den letzten Jahren trat ein Generationenwechsel ein: Die neue Generation von Ehrenamtlichen besitzt andere Werte und Erwartungen an das Ehrenamt als ihre Vorgänger. Aber auch die Hospizbewegung selbst professionalisiert sich zunehmend. Die spannende Frage nach der Zukunft des Ehrenamtes im Hospiz ist noch nicht geklärt.
Das Bemühen um Gesundheit und das Bekämpfen von Krankheiten reicht bis zur Antike. Zwei wichtige Vertreter der Medizin der Aufklärung waren Rudolf Virchow und Hermann von Helmholtz, die die Naturwissenschaften
...alles anzeigenund die Medizin nachhaltig geprägt haben. Zwei Koryphäen der aktuellen deutschen Wissenschaft - Detlev Ganten und Ernst Peter Fischer - zeichnen die faszinierende Entwicklung der modernen Medizin, die Entstehung und Bedeutung der Charité und der Wissenschaftsstadt Berlin bis in die heutige Zeit von Christian Drosten und der Trägerin des Nobelpreises für Chemie Emmanuelle Charpentier nach. Ein Stück deutscher Wissenschaftsgeschichte.