Selbstwirksamkeit durch Gegenwartsorientierung und AlltagsbewältigungDie Erfahrung, den eigenen Alltag nicht mehr selbst bewältigen zu können, kann eine psychische Erkrankung aufrechterhalten oder entstehen lassen. Genau hier setzt die Betätigungsorientierung an. Ihr Ziel ist, dass die Betroffenen in ihrem Alltag das tun, was für sie und ihr Leben wichtig ist. Der Begriff stammt aus der Ergotherapie und entspricht einer innovativen Herangehensweise, die diagnose- und altersunabhängig die Alltagskompetenz fördert. Dabei geht es um eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen, die das Tun und das Sein einschließt.Das Buch ermöglicht die Stärkung von Teilhabe und Recovery durch seine grundlegende und praxisnahe Gestaltung von Text und Arbeitsblättern. Lesende finden hier Anschluss an ein innovatives und internationales Konzept, das nun auch in Deutschland große Wellen schlägt. Nur wer in einer Krise Respekt erfährt, in der Behandlung Wahlmöglichkeiten hat und Selbstbestimmung erlebt, wird bei weiteren Problemen wieder Hilfe suchen.
Inhaltsverzeichnis
Downloadmaterialien 8Vorwort 9Betatigungsorientierung - Was ist das? 12Was ist eine »Betätigung«? 12Personenzentrierung 14Der Kontext 15Bedeutungsvolles Handeln und die persönlichen Werte 16Alltagsorientierung 18Die unterstützende Rolle überdenken 20Betätigung und Wohlbefinden 21Zielsetzungen 22Empfehlungen aus Wissenschaft und Praxis 23Evidenzbasierte Praxis 25Primärforschung 26Systematische Übersichtsarbeiten 27Leitlinien 27Verstandnis von Krankheit und Gesundheit 30Salutogenese 30Recovery 33Personenzentrierung 34Selbstbestimmung 35Ressourcenorientierung 41Peer-Support 46Akzeptanz 48Hoffnung und Zuversicht 49Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) 51Biomedizinische Perspektive 52Bio-psycho-soziales Modell 52Therapeutische Verfahren und Methoden 59Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) 59Von Erlebnisvermeidung zur Akzeptanz 61Von kognitiver Fusion zu Defusion 65Von Abwesenheit zu Präsenz 66Vom Konzept-Selbst zum beobachtenden Selbst 70Von der Erwartungs- zur Werteorientierung 75Vom getriebenen zum engagierten Handeln - Commitment 78Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie 84Umgang mit Gedanken und Emotionen 85Achtsamkeit und der Sein-Modus 89Aktivität 101Compassion Focused Therapy (CFT) 105Compassion - Mitgefühl 106Wie Emotionen entstehen 110Mitfühlend handeln 134Was ist Mitgefühl, was nicht? 139Behavioral Activation Therapy 144Vorgehensweise 146Ziele formulieren und skalieren 163Ziele werteorientiert formulieren 164Spezifisch 164Messbar 165Attraktiv 166Realistisch 169Terminiert 171Ziele skalieren: Goal Attainment Scaling 172Auswahl der Ziele 173Skalierung der Ziele 174Das Goal Attainment Scaling in Forschung und Praxis 175Warum GAS? 180Beziehungsgestaltung 184Partizipative Entscheidungsfindung 184Menschenbild und Haltung 185Die unterstützende Rolle 187Praxis der betatigungsorientierten Arbeit 189Informationen vermitteln 189Das beobachtende Selbst: Die Basis 189Der aktuelle Moment: Leben in der Realität 191Gedanken: Die Ideen unserer Problemlösungsmaschine 192Emotionen: Aufmerksamkeitsbedürftige und bewegende Signale 193Werteorientierung 196Tun: Bedeutungsvoll und fürsorglich handeln 198Die praktische Arbeit 201Betätigungen identifizieren und analysieren 203Betätigungsanalyse: Wo begegne ich Schwierigkeiten? 206Wertebasierte Ziele: Was will ich auf meinem Weg erreichen? 207Intervention: Wie erreiche ich mein Ziel? 208Reflexion: Bin ich noch auf meinem Weg? 211Literaturverzeichnis 212Stichwortverzeichnis 220
Schwerpunkt: Psychiatrie- Soziale Ausgrenzung und psychische Gesundheit. Ein Überblick (Barbara Knab) - Sich (wieder-)begegnen Nachbesprechung von Zwangsmaßnahmen (Lieselotte Mahler, Anna Oster und Alexandre Wu
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llschleger) - Was tun, wenn sich ein Mensch in einer Klinik das Leben nimmt? Überlegungen für die Praxis (Peter Brieger und Susanne Menzel) - Tür auf, Tür zu? Ein Gedankenspiel (Christoph Müller) - Stationsäquivalente Behandlung in der Psychiatrie. Behandlung und Betreuung außerhalb des klinischen Schutzraums (Johannes Kirchhof und Pia-Sophie Wiesner) - Den Stimmen zuhören und lernen. Ein Gruppenangebot für Menschen mit ungewöhnlichen Erfahrungen (B. F., Norbert Liedtke und Hendrik Müller) - Mannigfaltige Wirklichkeiten der Lebenswelt. Ein Zugang zum Verstehen der Einzigartigkeit des Menschen in der psychiatrischen Pflege (Sabine Weißflog) - „Es sind sowieso Leute da“. Gegenseitige Unterstützung in den Bochumer Krisenzimmern (Matthias Seibt) - Psychiatrie ohne Betten. Behandlung im Lebensumfeld der Patient:innen (Matthias Heißler) - Trübe Aussichten. Ein persönliches Resümee nach 44 Jahren Psychiatrie – 11 Aspekte (Dirk K. Wolter) - Psychiatrie. Bücher zum WeiterlesenAußerdem:Pflegende auf TikTok. Angriff auf die Ethik des Pflegeberufes (Monja K. Schünemann) - Schon viel erreicht. Zehn Jahre Erfahrung mit der Primärqualifikation Physio- und Ergotherapie an Hochschulen (Heidi Höppner und Elke Kraus) - Raus aus der Opferrolle. Ohne Pflegekammer kann die Profession nicht gestärkt werden (Anne-Kathrin Cassier-Woidasky) - „Der Neue“. Karl Lauterbach und die Reformpläne der Bundesregierung (Wolfgang Wagner) - Register 2021 - „Ich bin nur eine weitere Gestalt am Bett“. Hausärztliche Versorgung von alten Menschen mit geistiger Behinderung am Lebensende (Stephan Kostrzewa) - Pandemie statt Partizipation. Die gesundheitspolitischen Herausforderungen bleiben enorm (Oliver Tolmein) - Lebenskunst und Gesellschaftskritik. Zur Diskussion um die Idee der Achtsamkeit (Michael
Schwerpunkt: Trauma
- Sicheren Boden unter den Füßen haben. Weshalb Traumatherapie mit Stabilisierung und Ressourcenaktivierung beginnt (Michaela Huber)
- Den Blick weiten. Auswirkungen von sexualisi
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erter Gewalt auf die Angehörigen der Betroffenen (Beate Kriechel)
- Ererbte Wunden. Transgenerationale Traumatisierung (Katharina Drexler)
- Trauma und Psychose. Ein Plädoyer für eine beziehungsorientierte traumasensible Pflege (Ruth C. Ahrens)
- Leider keine Einzelfälle. Traumata durch Gewalterleben während der Geburt (Martina Kruse und Katharina Hartmann)
- Noch immer ein Tabuthema. Emotionale Traumatisierung im Rahmen der ärztlichen Berufsausübung (Jennifer Theißen)
- Intensivtagebücher – ein Weg aus der Krise? (Peter Nydahl, Kristin Gabriel und Teresa Deffner)
- Prävention durch Fortbildung. Der Verein HeldenStärker trainiert Rettungskräfte und Notärzt:innen gemeinsam für Kindernotfälle (Stefanie Seeger, Isabella Mayer und Marion Muhalia)
- Beziehung vor Erziehung. Heilende Alltagspädagogik für traumatisierte Kinder (Irmela Wiemann)
- Trauma. Bücher zum Weiterlesen
Außerdem:
- Leiharbeit in der Pflege. Pro und Contra (Marcus Jogerst-Ratzka und Gregor Voht)
- Schmerz in vielen Facetten. Bericht von der DGPFG-Jahrestagung (Wolf Lütje)
- Diskussionsräume, Dickköpfe und Dissense. Aktuelles zum Thema Schwangerschaftsabbruch (Marion Hulverscheidt)
- Pflege und Kliniken am Limit – auch nach Lauterbachs Reformen (Wolfgang Wagner)
- Raus aus der „Schonraumfalle“! Ein Gespräch mit Raúl Aguayo-Krauthausen
- Lindern mit Cannabis. Cannabis-Wirkstoffe in der palliativen Begleitung (Anette Christian)
- Alles außer inklusiv. Wie ein Aktionsplan für das Gesundheitswesen scheitert, bevor er aufgestellt wird (Oliver Tolmein)
- Utopischer Raum des Nachdenkens. Die „Global Assembly“ in Frankfurt am Main (Ramona Lenz)
- Lieferengpässe bei Arzneimitteln. Ursachen und Gegenmaßnahmen (Florian Schulze)
- Pubertätsblocker & Co. Chancen und Risiken der Gesch
Schwerpunkt: Sinn und Empathie
- Mit der Arbeit Gutes tun. Menschen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen berichten über den Sinn ihrer Arbeit
- Stabilität bei „jedem Wetter“. Zum Sinn von Selbstmitgefüh
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l (Andreas Knuf)
- Helfen ohne Empathie? Die Tücken pseudo-empathischer Reaktionen (Ludwig Thiry)
- Akzeptanz herstellen. Zum Sinn von Mitgefühl in existenziellen Krisen (Marion Schenk)
- Im Leid verbunden. Sinnhaftigkeit in der Angehörigenpflege (Nicole Lindner)
- Vom Sinn im Unsinn. Zur Einübung einer liebenden Aufmerksamkeit (Thomas Holtbernd)
- „Die Sinnfrage stellt sich bei der Arbeit jedenfalls nicht ..." Freiwilliges Engagement in Hospizdiensten (Stefan Hof)
- Auf der Suche nach dem motivierenden Sinn. Folgen unsere Aktivitäten einer übergeordneten Kohärenzmotivation (Theodor Dierk Petzold)
- Fühlen oder funktionieren? Oder: Wie Empathie (nicht mehr) müde macht (Ursula Immenschuh)
- Achtsamkeit und Resilienz. Erfahrungsbericht aus dem Training mit pädagogischen Fachkräften (Christiane Kreis und Winfried Kümmel)
- Sinn und Empathie. Bücher zum Weiterlesen
Außerdem:
- Der Mabuse-Verlag erhält den Deutschen Verlagspreis 2023
- Zu komplex für ein Gesetz? Zum Scheitern der gesetzlichen Regelung des assistierten Suizids (Heiner Melching)
- Gesundheitskompetenz in Krisenzeiten. Bericht von der Gemeinsamen Jahrestagung der DGSMP, des DNGK und des NAP (Eva Maria Bitzer, Gwendolyn Schmitt, Andreas Seidler und Ulla Walter)
- Prinzip Ermutigung und soziales Engagement. Alfred Adlers Individualpsychologie (Alfred Kirchmayr)
- 40 Jahre Palliativmedizin in Deutschland. Eine Erfolgsgeschichte (Barbara Damm, Julia Strupp und Raymond Voltz)
- Kein Feelgood-Movie. Katja Baumgartens Film Gretas Geburt (Gerit Sonntag)
- Kunst und Kultur: Tango in der Psychotherapie? Selbstverständlich! (Hans Gunia)
- Endlich absetzen! Bemerkungen zum Buch „Psychopharmaka reduzieren und absetzen“ (Peter Lehmann)
- Gesundheit global: Never Ending Story? Zur Situation so
Für Betroffene von sexuellem Missbrauch scheint die Festlegung auf die Rolle der „ewig Traumatisierten“, des „lebenslangen Opfers“ unvermeidlich. Viele von ihnen können sich jedoch nicht mit dieser Rolle identi
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fizieren – infolge des Missbrauchs entwickeln sie wichtige Überlebensstrategien und eine beeindruckende Stärke. Von dieser zeugen die Geschichten von acht Betroffenen, die Beate Kriechel interviewt hat. Sie machen deutlich, mit welchen Gefühlen sie sich auseinandersetzen mussten und teilweise noch immer müssen, und was ihnen dabei hilft, ein aus ihrer Sicht gelungenes Leben zu führen.Dieses Buch will zu einem neuen Verständnis anregen, anderen Betroffenen Mut machen und vielleicht Erleichterung, Erkenntnisse oder ein Wiedererkennen ermöglichen.