(Auszug aus dem Kapitel "Abhängigkeit von Liebe, Nahrung und Pflege rund um die Uhr")DIE SPRACHE DES KINDES ERLERNENAm Tag der Geburt - vielleicht auch schon in der Schwangerschaft - beginnt der "Fremdsprachen-Intensivkurs" mit Ihrem Kind, bei dem Sie sich an eine lange nicht benutzte Sprache erinnern werden, die Sie selbst am Anfang Ihres Lebens gesprochen haben: die Sprache des Körpers mit Mimik, Gestik und Geräuschen.Die Möglichkeit der "nonverbalen Kommunikation" ist vielen Erwachsenen nicht mehr bewusst und bedarf der Übung wie beim Vokabelnlernen. Mit seinem Weinen drückt Ihr Baby zum Beispiel Hunger aus. In der frühen Wochenbettzeit ist auch noch das Stillen mit Brust oder Flasche fast immer das Allheilmittel, da es Nahrung, Halt, Liebe, Trost, Wärme, Entspannung, Rückverbindung und vieles, vieles mehr gibt! Aber natürlich weint Ihr Kind nicht nur, wenn es trinken will. Unbehagen jeglicher Art teilen Babys mehr oder weniger lautstark und dringlich mit, und nicht jedes unangenehme Gefühl kann von den Eltern beseitigt werden.Üben können Sie als Paar miteinander bereits vor der Geburt und besonders feststellen, wie beglückend es ist, ohne Worte verstanden zu werden und zu verstehen. Ein Übungsfeld ist auch jeder Ort, an dem Menschen zusammen sind. Achten Sie einmal nicht auf die Worte, sondern mehr auf Ausstrahlung, Gestik, Mimik und den Tonfall der Stimme, um einen anderen Menschen zu verstehen. Ein "Wörterbuch" ist auch Ihr eigener Körper, der Signale des Gegenübers aufnimmt und an Sie weitergibt, wenn Sie nah beieinander sind. Sicher kennen Sie Situationen in Bus oder Bahn, in denen die Nähe eines fremden Menschen körperlich so spürbar ist, dass es Ihnen un