Pflege bewegt sich an Grenzen, bei deren Überschreitung die Würde leicht verletzt wird: Grenzen der Nacktheit, der Privatheit, der Intimität. Wird unsere Würde oder die eines anderen Menschen verletzt, empfinden wir Scham. Wenn Gefühle der Scham bewusst wahrgenommen und gedeutet werden, kann diese ihre schützende Funktion als "Wächterin menschlicher Würde" entfalten.
Dieser Ratgeber hilft, Würde und Scham in Pflegesituationen besser zu verstehen. Anschauliche Beispiele zeigen, hinter welchen Masken Scham sich verbergen kann und welche Rahmenbedingungen den angemessenen Umgang mit Schamgrenzen erschweren. Die Perspektive der Pflegenden (Laien und Professionelle) wird ebenso berücksichtigt wie die Perspektive der Menschen, denen Pflege zuteilwird.
Eine einzigartige Unterstützung für alle, die Pflege menschenwürdig gestalten wollen!
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorwort
Scham – das tabuisierte Gefühl
Wie Gesellschaften mit Scham umgehen
Scham als „Wächterin" der Würde
Weitergabe von Scham
Was ist Scham?
Scham und Beschämung
„Gesunde" und „traumatische" Scham
Das Wichtigste auf einen Blick
Wie zeigen sich Schamgefühle?
Was im Gehirn passiert
Die Scham „los-"werden
Von Scham zu Gewalt
Von Scham zu Resignation
Angst vor Fehlern
Scham und Depression
Abgewehrte Schamgefühle erkennen
Warnsignale im Pflegeteam
Das Wichtigste auf einen Blick
Wie wird Scham ausgelöst?
Scham infolge von Missachtung
Scham infolge von Grenzverletzungen
Scham infolge von Ausgrenzung
Scham infolge von Verletzungen der eigenen Werte
Das „Würde-Mobile"
Das Wichtigste auf einen Blick
Positive Funktionen der Scham
Beispiel: professionelle Pflege
Beispiel: häusliche Pflege
Das Wichtigste auf einen Blick
Scham und Würde der Pflegenden
Scham und Ekel gehören dazu
Pflegende Angehörige und die Scham
Professionell Pflegende und die Scham
Stichwort „Sexualität"
Das Wichtigste auf einen Blick
Scham und Würde in der Pflegebeziehung
Beispiel: gynäkologische Untersuchung
Das komplexe Zusammenspiel von „undoing shame"
Warum „undoing shame" manchmal nicht so gut gelingt
Gestaltung einer menschenwürdigen Pflegebeziehung
Die Rahmenbedingungen von Pflege
Wenig Anerkennung, viel Druck
Gestaltung eines würdigen Pflegeklimas
Zum Abschluss
Literatur