Dieses Buch widmet sich dem verbreiteten Phänomen des Schweigens unter PflegeheimbewohnerInnen. Was verbirgt sich hinter diesem, für eine kommunikative Gesellschaft sonderbaren Verhalten? Die Autorin befragte dazu die BewohnerInnen selbst. Dabei stützte sich die Ethnologin nicht nur auf Interviews mit SeniorInnen unterschiedlicher kognitiver Voraussetzung, sondern bemühte sich ebenfalls um ein „praktisches Verstehen" im Rahmen der Teilnehmenden Beobachtung. Dafür zog sie kurzerhand selbst drei Wochen in ein Heim ein. Eine solche wissenschaftliche Untersuchung „auf Augenhöhe" kann als methodisches Novum in der Alten- und Pflegeforschung angesehen werden. Die Arbeit präsentiert Erkenntnisse über Interaktion und Wahrnehmung unter PflegeheimbewohnerInnen. Darüber hinaus bietet sie methodische Ansätze für kreative ForscherInnen, die ein Interesse an einem neuen Zugang und einer respektvollen Arbeit haben.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorwort – 9
1 Einleitung – 11
2 Kommunikation – 19
2.1 Kommunikation und Gemeinschaft – 19
2.2 Reden und Schweigen – 26
2.3 Alterstheorien – 30
2.4 Alter, Kognition und Demenz – 35
3 Gemeinschaft – 51
3.1 Gemeinschaft als weites Feld – 51
3.2 Die institutionalisierte Zweckgemeinschaft von SeniorInnen am Beispiel Pflegeheim – 54
4 Methoden – 63
4.1 Zugang und institutionelle Rahmung der Forschung – 63
4.2 Forschungsethik – 64
4.3 Nähe und Distanz zum Feld – 65
4.3.1 Die Teilnehmende Beobachtung – 66
4.3.1.1 Maßnahmen für eine klare Positionierung im Feld – 66
4.3.1.2 Folgen der Arbeitsweise für die Forscherin – 68
4.3.2 Die Interviews – 71
4.3.2.1 Sample und Durchführung – 71
4.4 Rollenkonflikte – 74
4.5 Auswertung und Rücksprache – 76
5 Gemeinschaft und Kommunikation von SeniorInnen anhand der Empirie – 79
5.1 Strukturelle Prägung – Gemeinschaft und
ihre zeitliche und räumliche Aufteilung – 79
5.1.1 Architektur und Zimmeraufteilung – 79
5.1.2 Sitzordnung – 81
5.1.3 Tagesprogramm – 82
5.2 Individuelle Prägung – Gemeinschaft und deren Meidung – 83
5.2.1 Beobachtung von Gemeinschaft und Kommunikation
an vier Beispielen – 84
5.2.1.1 Frühstück – 85
5.2.1.2 Gymnastik – 88
5.2.1.3 Terrasse – 91
5.2.1.4 Zufällige Begegnung im Essbereich – 94
Exkurs: Positionierung der Forscherin im kommunikativen Miteinander – 97
5.2.2 Interviews zum Thema Zusammenleben – 99
5.2.2.1 Haltung gegenüber einer Gemeinschaft – 101
5.2.2.2 Haltung gegenüber der Kommunikation – 111
6 Zusammenfassende Analyse – 121
7 Ausblick – 131
Literaturverzeichnis – 135
Anhang – 145