Schizophrenie

Entstehung und Entwicklung eines psychiatrischen Krankheitsbildes

Bernet, Brigitta
43,00 €
  • Verlag: Chronos Verlag
  • Umfang: 390 Seiten
  • Erscheinungsjahr: 2013
  • Bestellnummer: 19014
  • ISBN: 9783034011112
  • Titel führen wir nicht bzw. nicht mehr, bitte beim Verlag nachfragen
Das Krankheitsbild «Schizophrenie», 1908 vom Schweizer Psychiater Eugen Bleuler geprägt, gehört zu den erfolgreichsten Konzepten der Psychiatrie. Auch als Metapher findet der Begriff breite Verwendung. Warum aber war die Entwicklung dieser Diagnose um 1900 nötig geworden? Wie kam es zu ihrem Erfolg? Und was verrät das Krankheitsbild über die Zeit seiner Entstehung?
Krankheitsbilder sind keine anthropologischen Universalien. Sie sind historisch wandelbare Konstruktionen, deren Deutungskraft zeitlich begrenzt ist und die auf medizinische ebenso wie auf soziale oder kulturelle Anforderungen reagieren. Das gilt auch für die Schizophrenie, die den Kern des psychodynamischen Denkstils der «Zürcher Schule» bildet.
Um 1900 beobachtete Eugen Bleuler bei den Patientinnen und Patienten der Irrenanstalt Burghölzli eine «eigenartige Assoziationsstörung», die er als «Alteration des Denkens und Fühlens und der Beziehung zur Aussenwelt» charakterisierte. Diese Aussenwelt ist psychiatriehistorisch gekennzeichnet durch Legitimationsprobleme der Anstaltspsychiatrie. Zudem war das Fin de Siècle eine Phase gesellschaftlichen Krisenbewusstseins. Nicht nur das Individuum, auch die Gesellschaft schien von den Symptomen der Dissoziation, Spaltung und Fragmentierung bedroht.
Die Studie widmet sich der Entstehung und Entwicklung des Krankheitsbildes Schizophrenie im Denkkollektiv der «Zürcher Schule». Darüber hinaus leistet sie einen Beitrag zur Frage, wie sozialer Wandel und der Wandel von Krankheitsvorstellungen ineinandergreifen.
tracking