Die Erfahrung der Flucht oder Einwanderung in ein fremdes Land ist eine Herausforderung an die Persönlichkeitsentwicklung jedes Menschen. Wenn die Migration zudem traumatische Ursachen hat und durch eine Flucht vor unerträglichen Lebensumständen im Heimatland ausgelöst wird, so ist die Fähigkeit zur Anpassung und kreativen Lebensbewältigung oft stark in Mitleidenschaft gezogen. Kinder und Jugendliche sind von diesen psychosozialen Prozessen besonders stark betroffen.
Die Autorinnen und Autoren, alle aus der Praxis kommend, befassen sich psychoanalytisch, pädagogisch und soziologisch sowohl mit den traumatischen Auswirkungen als auch mit präventiven Hilfsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.
Sie tun das aus zwei Perspektiven: Indem sie die Kinder als Fremde in der Fremde und sich selbst als Angehörige der Mehrheitsgesellschaft ansehen, deren Begegnung mit dem Fremden in einem beruflichen Kontext stattfindet. Gemeinsam ist beiden, dass sie einen ebenso neugierig-suchenden wie libidinösen Zugang zum Fremden entwickelt haben. Vor diesem Hintergrund erforschen sie die psychische Entwicklung von Kindern und Heranwachsenden, die mit oder ohne ihre Eltern migriert oder geflüchtet sind.