Zwei Dutzend große Pharmakonzerne beherrschen die globale Pharmaindustrie. Sie entscheiden darüber, welche neuen Wirkstoffe bis zur Marktreife entwickelt werden und welche nicht. Maßgeblich sind dabei die Gewin
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naussichten. Die Ziellatten für Profitraten liegen weit höher als in anderen Branchen. Aktuell werden bakterielle Krankheitserreger gegen die heute verfügbaren Antibiotika resistent, aber die Pharmaindustrie entwickelt wegen der zu geringen Profitmargen keine neuen Antibiotika. Und patentgeschützte Medikamente sind maßlos überteuert.Wir brauchen neue Regeln, eine Gesundheitspolitik, die die Grundversorgung der Bürger und Bürgerinnen garantiert und schützt. Die Politik muss das Zepter wieder in die Hand nehmen, Transparenz und Kooperation durchsetzen. Die Pharmamonopole müssen aufgebrochen werden. Die Preise von Medikamenten, Vakzinen und medizinischen Geräten sollten auf der Basis ausgewiesener Kosten festgelegt werden. Alles, was mit öffentlichen Geldern oder in öffentlichen Institutionen entwickelt wird, kann mit offenen Patenten für die Gesellschaft gesichert werden. Die teuren klinischen Studien sollten in Absprache mit der WHO international koordiniert und mit Sondersteuern finanziert werden. Die Aufgabe, kommende Gesundheitskrisen solidarisch zu meistern, und die Frage nach der Zukunft der menschlichen Zivilisation hängen eng zusammen. Eine "Pharma fürs Volk" ist deshalb von großer Dringlichkeit.
Taub, aber doch nicht stumm!Menschen mit einer Hörbehinderung sind in ihrer Wahrnehmung stark visuell orientiert. Deshalb werden sie hin und wieder auch »Augenmenschen« genannt. Sie erleben die Welt grundlegend
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anders als Hörende. Kein tief fliegendes Flugzeug oder heiseres Krähen eines Hahns weckt sie frühmorgens, weder Verkehrsrauschen noch Baustellenlärm lenken sie von der Arbeit ab, ihr Frühling kehrt ein ohne Vogelgezwitscher, und sie sind nie Zeugen von intimen Handygesprächen im Zug.Die Gesellschaft der Hörenden hat praktisch keine Vorstellung davon, wie gehörlose und hochgradig schwerhörige Menschen leben. Dabei gibt es unendlich viele Fragen, die zu stellen sich lohnt, um das Unwissen, aber auch unzählige Vorurteile abzubauen. Wie lernt ein gehörloses Kind Lautsprache sprechen? Warum bleibt Deutsch für viele Gehörlose ein Leben lang eine Fremdsprache? Und ist es nicht unglaublich, dass es allein in der Schweiz drei verschiedene Gebärdensprachen gibt?Die Autorin Johanna Krapf hat acht Menschen – Jugendliche, Frauen, Männer zwischen 12 und 72 Jahren – zu ihrem Leben mit Gehörlosigkeit befragt und ihre Geschichten aufgezeichnet. Ein junger Mann erzählt von seinen Erfahrungen mit einem Hörimplantat. Und schließlich gibt eine Gebärdensprachdolmetscherin aus der Schweizer Tagesschau faszinierende Einblicke in die Kommunikation zwischen zwei Kulturen, die sich gegenseitig inspirieren.
Käme es im aargauischen Beznau zu einem ähnlichen Unfall wie in Fukushima, dann müsste nicht nur Zürich, sondern auch das süddeutsche Waldshut evakuiert werden.Es überstieg jede Vorstellungskraft: Gleich in dre
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i Reaktoren von Fukushima Daichii kommt es zur Kernschmelze. Das Unglück beginntam 11. März 2011, nach einem verheerenden Erdbeben und einem noch verheerenderen Tsunami, der auch das AKW überrollt. Die japanischeRegierung spielt die Katastrophe herunter, die Bevölkerung wird alleingelassen und ausländische Fachleute werden ausgesperrt. Susan Boos ist in die verseuchten Gebiete gereist, sprach mit Behörden und Evakuierten, aber auch mit Exponenten der japanischen Anti-AKW-Bewegung, die seit Jahren vor einem solchen Unglück gewarnt haben. Boos schlägt den Bogen zur Schweiz und zu Deutschland und fragt:Was wäre, wenn ein solches Unglück bei uns geschehen würde? Wie würde evakuiert? Wohin? Wie sind die Spitäler vorbereitet? Wer räumt auf?Wer bezahlt?
Krebs betrifft viele Menschen, sei es direkt oder indirekt. Dennoch wissen viele nur wenig über diese Krankheit: wie sie entsteht, wie sie sich äußert, wie man ihr vorbeugen kann, wie man den frühestmöglichen Z
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eitpunkt erwischt, sie zu diagnostizieren, wie man sie bekämpft und was die Heilungsaussichten verbessern kann. Franco Cavalli, einer der europaweit renommiertesten Krebsspezialisten, gibt auf alle diese Fragen Antworten, die in ihrer Genauigkeit auch für Laien verständlich sind. Er tritt auch dem Irrtum entgegen, Krebs sei vor allem eine Krankheit der reichen Länder. Die größte Zunahme von Krebsfällen verzeichnet man mittlerweile in den Ländern der sogenannten Dritten Welt, dort also, wo den Menschen der Zugang zu den überteuerten Medikamenten verwehrt ist. Es ist denkbar, meint Franco Cavalli, dass wir in Sachen Krebs in naher Zukunft wissenschaftlich erfolgreich sind, jedoch gesellschaftlich in globaler Hinsicht scheitern.