Psychoanalytische Fallstudien von Kindern und Jugendlichen
Raue, Jochen
Aggressive Auffälligkeiten und destruktives Verhalten sind ein massives, nicht mehr zu übersehendes Problem in Kindergarten, Schule und Öffentlichkeit.Jochen Raue untersucht in seinen Fallstudien die jeweils in
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dividuellen, unbewussten Ursachen für das Misslingen der Integration der Aggression in der persönlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.Auch Kinderpsychotherapeuten sehen sich immer öfter dem Druck ausgesetzt, schnell und kostensparend Abhilfe schaffen zu sollen. Dabei geht verloren, dass die Störungen in der Integration aggressiver Verhaltensweisen oftmals Ausdruck einer sehr langen misslungenen Entwicklung sind, die einen langen therapeutischen Prozess hin zu einer besseren Integration der Aggression erfordert.Der Kinderpsychoanalytiker setzt sich so mit starken zerstörerischen Kräften und mangelnder Impulskontrolle auseinander und überführt diese im Erfolgsfall in konstruktive Bahnen.Zahlreiche Ansätze versuchen, auf der Verhaltensebene mit Trainings, Maßregeln und pädagogischem Eingreifen einer steigenden Zahl aggressiver Handlungen und Auffälligkeiten Herr zu werden. Das Ziel ist, möglichst schnell und effektiv die aggressiven Kinder und Jugendlichen funktionsfähig zu machen.Inhalt:Einleitung1. Kapitel – Christoph: Aggression als Beziehungsmöglichkeit Die Erstgespräche Überlegungen zu den Erstgesprächen Therapieverlauf Überlegungen zum Therapieverlauf Zwischenspiel: Krisenintervention Die zweite Therapie Schlussbemerkungen2. Kapitel – Martin: Aggression und sadistische Übertragung Das Erstgespräch mit dem Jugendlichen Die Eltern Drei weitere Gespräche mit Martin Martins Geschichte Psychodynamik zum Therapiebeginn Der erste Therapieabschnitt Der weitere Therapieverlauf Schlussbemerkungen zur Psychodynamik3. Kapitel – Aggression, Suizidalität und Gegenübertragung Einige Bemerkungen zur Gegenübertragungsanalyse bei Suizidalität Jana Schlussüberlegungen zum Fall4. Kapitel – Behandlungsabbruch und negative therapeutische Motivation Die negative therap
Klinische, konzeptuelle und empirische psychoanalytische Forschung
Leuzinger-Bohleber, M. / u.a. Canestri, J.
Ein hochkarätiger Band mit Beiträgen bedeutender internationaler Psychoanalytiker und Psychoanalytikerinnen: Im Teil I werden die verschiedenen Auffassungen am Beispiel der Auseinandersetzung um ADHS aufgezeigt
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, in Teil II einige der grundlegenden wissenschaftstheoretischen und methodischen Fragen illustriert, ohne die psychoanalytische Forschung nicht in einer verantwortlichen und differenzierten Weise durchgeführt werden kann. Im Teil III werden Beispiele für psychoanalytische Konzeptforschung aufgeführt.Beiträge u. a. von Jorge L. Ahumada, Ricardo Bernardi, Rachel Blass, William B. Carey, Anna Ursula Dreher,Paulo D. G. Filho, Susana V. de Fischbein, Peter Fonagy, Norbert Freedman, Ilse Grubrich-Simitis, Charley Hanly, Marvin Hurvich, Gerd Lehmkuhl, Marianne Leuzinger-Bohleber, Bradley Peterson, Björn Salomonsson, Adelheid Staufenberg, Annette Streeck-Fischer, Sverre Varvin, Rhonda Ward, Daniel Widlöcher
Da psychoanalytische Arbeiten zur Migration im Erwachsenenalter international merklich überwiegen, beschreitet der Band von Bründl/Kogan mit dem Fokus auf Migration im Kindes- und Jugendalter Neuland. Die Falld
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arstellungen verdeutlichen, welchen Beitrag die Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse zum Verständnis von Kinderschicksalen heute beitragen kann. Das Buch entstand aus der Zusammenarbeit von zehn Dozenten und Lehranalytikern, die über acht Jahre behandlungstechnische Besonderheiten in den Behandlungen von Migranten diskutierten. Fast alle Gruppenmitglieder verfügten über langjährige Erfahrungen in der psychoanalytischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Dementsprechend sicherte ein flexibler entwicklungsfördernder Bezugsrahmen den tragfähigen gemeinsamen Hintergrund für die Behandlungen. Dies war insofern wichtig für die im Buch dargestellten 14 Behandlungsverläufe, da die Migrationen der Patienten über geographisch weit auseinander liegenden Regionen (Korea, Vietnam, Israel, Türkei, Nordafrika, Schwarzafrika, Mittel- und Osteuropa, Brasilien) individuell sehr komplexe und widerspruchsvolle Muster der Sozialisation, der Kontinuität und Diskontinuität zwischen den Generationen sowie von Identifikationsmöglichkeiten hervorgebracht haben. So wurden traditionellen Modelle vorangegangener Generationen aus den verlassenen Kulturen, aber auch die Erfahrungen der Therapeuten oft obsolet. Diese neuen Erfahrungen und Strukturen haben merklich die Interdependenz zwischen äußerer oft traumatisierender Realität und der in Entwicklung befindlichen unbewussten Innenwelt der Patienten beeinflusst, was dementsprechend in Übertragunsphänomenen in der Behandlung oft neu und überraschend zu Ausdruck kam.
Schriften zur Psychotherapie und Psychoanalyse von Kindern und Jugendlichen
Mertens, Erika
Im Zentrum des Buches steht eine große psychoanalytische Falldarstellung. Mertens entwickelt den Fall Karoline ausführlich vom Erstgespräch bis zur letzten Therapiesitzung. Dadurch wird die Dynamik der Behandlu
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ng einer Adoleszenten in ganzer Breite mit allen Höhen und Tiefen dargestellt. Diese seltene Reflexion einer psychoanalytischen Psychotherapie mit einer Adoleszenten lässt uns teilnehmen an dem schwierigen Entwicklungs-und Heilungsprozess. Ergänzt wird das Werk durch die Nachzeichnung und Interpretation der Kindheit und Adoleszenz zweier Nobelpreisträgerinnen: Marie Curie und ihre Tochter Irène Curie-Joliot.
Ethnologische Aspekte psychoanalytischer und systemischer Therapie
Kronsteiner, Ruth
Die Verarbeitung von Migrationskrisen und schweren Traumatisierungen durch struktuelle und familiäre Gewalt bildet einen Schwerpunkt des Buches, genauso wie die Schicksale von migrierenden Kindern. Außerdem leg
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t Kronsteiner die transgenerativen Aspekte der Migration dar mit den damit nicht bearbeiteten Affekten und Konflikten. Abschließend werden die Übertragungs-Gegenübertragungs-Beziehungen und -konflikte auf individueller und kollektiver Ebene analysiert. Das Buch bildet den praxisbezogenen Entwurf für einen kultur- und migrationsspezifischen Ansatz in der Psychotherapie, der den Nutzen von ethnologischem Wissen in der therapeutischen Arbeit sowohl mit Aufnehmenden als auch MigrantInnen darlegt.
Forschungsstudie zu einer therapeutisch geleiteten Mutter-Säugling-Gruppe am Beispiel postpartaler Depression
Pedrina, Fernanda
Pedrina stellt zunächst die bisherigen Forschungsbefunde zu den nachgeburtlichen Prozessen der Elternschaftsentwicklung in Verbindung mit der neu entstehenden Beziehung zum Baby dar. Dann werden die Wege der ps
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ychischen Dekom-pensierung mit deren Folgen für das Kind umfassend analysiert. Der neue Therapieansatz einer psychoanalytisch fundierten Eltern-Baby-Gruppentherapie erweist sich als erfolgreich für die Mütter, ihre psychische Gesundheit wiederzuerlangen, sowie für die psychische Prophylaxe der Babys. In den letzten Jahrzehnten ist dem Thema der nachgeburtlichen Krisen in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Literatur zunehmend größere Aufmerksamkeit gewidmet worden. Die Häufigkeit der mütterlichen Depression als ein Ausdruck solcher Krisen und deren Folgen für die kindliche Entwicklung haben vielfältige therapeutische Bemühungen ausgelöst. Pedrina beschreibt in ihrem Buch ein neues therapeutisches Konzept der kombinierten Gruppentherapie der Mütter mit ihren Babys. Diese Therapie strebt aufgrund ihrer Niederschwelligkeit die Früherfassung und Frühbehandlung von Krisen an und will Fehlentwicklungen vorbeugen. Die Anwendung der gruppenanalytischen Methode bei der Leitung einer solchen Gruppe, in der Gesprächsthemen und Aktivitäten mit den Babys weitgehend von den Teilnehmerinnen bestimmt werden, ist noch selten. Wenig bekannt ist insbesondere die Auswirkung des Einbeziehens der Babys als vollwertige Individuen in die Gruppe. Herausragend ist die Reaktion der noch kleinen Babys auf die atmosphärischen Spannungen in der Gruppe, die sie in den Worten einer Mutter als kleine »Seismographen« wirken lässt.