In selten derart zutreffender Weise gelingt es Leikert und Scharff, eine anschauliche und erlebnisnahe, ins Detail gehende Beschreibung klinischer und musikalischer Phänomene und deren theoretisch-begriffliche
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Rahmung fruchtbar miteinander zu verbinden. Psychoanalyse bietet so verständlich und innovativ neue Sichtweisen an.Das Buch widmet sich einer detaillierten phänomenologischen Beschreibung der psychischen Vorgänge beim Musizieren und fragt: Welche neuen und von der Musik her entwickelten psychoanalytischen Begriffe benötigen wir, um den Transformationsprozessen gerecht zu werden, die sich im Subjekt mit der Musik ereignen?Zugleich eröffnen sich dem psychoanalytischen Praktiker bislang nur wenig erforschte Verständniszugänge, wenn er sein Ohr für die musikalische Dimension der analytischen Situation sensibilisiert. Es erschließen sich ganz neue Sichtweisen, wenn man Patient und Analytiker in ihrer Interaktion auch als Musik- und Geräuschproduzenten versteht, die auf musikalische Weise vielfach wechselseitig aufeinander einwirken.
Wie Bewegung die emotionale und kognitive Entwicklung fördert
Weißmann, Eva
Die Fähigkeit eines Kindes zu lernen wird maßgeblich von einer gesunden Bewegungsentwicklung und seinen Bindungs- und Beziehungserfahrungen bestimmt.Im täglichen Umgang die eigene Bewegung zu spüren und respekt
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volle Berührung zu erleben, kann deshalb von Geburt an ein hilfreicher Weg zur Prävention von ADHS und weiteren psychosozialen sowie Lernstörungen sein.Um unseren Kindern zu helfen, wird es Zeit, die Bedeutung von Bewegungswahrnehmung für das Lernen ernstzunehmen, denn die Bewegungsentwicklung ist ein Pfeiler der seelischen Entwicklung des Kindes. Dies geht auch aus den Erkenntnissen der modernen Neurowissenschaften und aus der Säuglingsforschung hervor, nur wird es hier aus Mangel an Erfahrung mit kinästhetischer Arbeit nicht bis zum Ende gedacht.Eva Weißmann erklärt in Theorie und demonstriert in Fallgeschichten und Übungen, wie die Erwachsenen – Eltern, PädagogInnen, TherapeutInnen – eine achtsame kinästhetische Haltung und Praxis danach ausrichten können. Das Spüren freier Bewegung und responsiver Berührung lässt das Kind in eine gesunde Bindung, in umfassende Lernfähigkeit und eigenaktive Lebensgestaltung hineinwachsen.
Hrsg.:
Burkhardt-Mußmann, Claudia / Dammasch, Frank
Die Erfahrung der Flucht oder Einwanderung in ein fremdes Land ist eine Herausforderung an die Persönlichkeitsentwicklung jedes Menschen. Wenn die Migration zudem traumatische Ursachen hat und durch eine Flucht
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vor unerträglichen Lebensumständen im Heimatland ausgelöst wird, so ist die Fähigkeit zur Anpassung und kreativen Lebensbewältigung oft stark in Mitleidenschaft gezogen. Kinder und Jugendliche sind von diesen psychosozialen Prozessen besonders stark betroffen.Die Autorinnen und Autoren, alle aus der Praxis kommend, befassen sich psychoanalytisch, pädagogisch und soziologisch sowohl mit den traumatischen Auswirkungen als auch mit präventiven Hilfsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.Sie tun das aus zwei Perspektiven: Indem sie die Kinder als Fremde in der Fremde und sich selbst als Angehörige der Mehrheitsgesellschaft ansehen, deren Begegnung mit dem Fremden in einem beruflichen Kontext stattfindet. Gemeinsam ist beiden, dass sie einen ebenso neugierig-suchenden wie libidinösen Zugang zum Fremden entwickelt haben. Vor diesem Hintergrund erforschen sie die psychische Entwicklung von Kindern und Heranwachsenden, die mit oder ohne ihre Eltern migriert oder geflüchtet sind.
Reflexionen über Trauma, Psychoanalyse und die persönliche Geschichte
Oliner, Marion
Das Hauptaugenmerk dieses beeindruckenden Werkes liegt auf der größeren Flexibilität im analytischen Umgang mit dem Trauma. Diese Tatsache wurde bisher in keiner kohärenten Theorie, die das Verhältnis von äußer
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er Realität und psychischer Realität diskutiert, zusammengefasst. Die Stärke des Buches von Marion Oliner liegt in der Integration von analytischer Praxis, Theoriebildung und Selbstreflexion als Psychoanalytikerin. Dass sie dabei das traumatische Geschehen als Kontext einbezieht, verleiht ihrem Denken Tiefe. Ihre Einsichten in die inneren und äußeren Verwobenheiten des traumatisierten Individuums spiegeln sich in der Darstellung der Therapien wider.
»Das Buch gibt den Anstoß zu einer Diskussion in der Psychoanalyse, die heute weltweit mit den modernsten Kommunikationsformen arbeitet und als Analyse im Cyberspace dazu führt, dass an der analytischen Praxis
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zwangsläufig dies oder jenes modifiziert wird. Die Autoren befassen sich mit den besonderen Facetten der neuen Aufgabe, so dass dieser wichtige Band den Anfang einer Debatte markiert.« (Christopher Bollas, PhD, Psychoanalytiker) Die Beiträge geben ein anschauliches Beispiel dafür, dass die neuen Technologien zum integralen Bestandteil unseres Alltags geworden und mittlerweile still und heimlich ins psychoanalytische Setting eingedrungen sind. Sie gehen der Frage nach, wie sich diese Technologien auf die psychoanalytische Praxis auswirken, und erörtern Vor- und Nachteile ihrer Übernahme. Beiträge von Vincenzo Bonaminio, Luigi Caparrotta, Glen Gabbard, Florence Guignard, Alessandra Lemma, Andrea Sabbadini, Jill Savege Scharff, Heather WoodAlessandra Lemma, Psychoanalytikerin, Mitglied der British Psychoanalytical Society, Gastprofessorin am Fachbereich Psychoanalyse des Londoner University College sowie für Psychotherapien an der Essex University. Leitung des Fachbereichs für Entwicklung der Psychotherapien beim Tavistock and Portman Trust des National Health Service; Erwachsenenpsychotherapeutin an der Portman Clinic. Luigi Caparrotta, Facharzt für Psychiatrie und Psychoanalytiker, Mitglied der British Psychoanalytical Society. Psychotherapeut im National Health Service für den Camden and Islington Foundation Trust und in privater Praxis.
Baumeister-Duru, Anette / Hofmann, Helmut / Timmermann, Helene / Wulf, Andrea
Das Manual ist ein klinischer Leitfaden für die psychoanalytische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Angststörungen und Depression.Das Buch wendet sich an in der psychotherapeutischen Versorgung Tätige
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, ist hervorragend für die Aus- und Weiterbildung geeignet und ein Ergebnis praxisnaher Psychotherapieforschung. Nach der Darstellung der relevanten psychoanalytischen Theorien werden therapeutisches Denken und Handeln anhand von Fallvignetten beschrieben. Beginnend mit der Diagnostik stellt das Autorenteam typische Phasen des Behandlungsprozesses vor und spezifiziert diese für Angststörungen und Depression. Außerdem wird mit diesem Manual ein Bogen gespannt zwischen empirischer Psychotherapieforschungund der Behandlungspraxis in der analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie.Das Buch ist somit ein gelungenes Beispiel für die Verbindung und Integration von Theorie, Forschung und Praxis der Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse.
Das Buch bündelt psychoanalytisch-klinische Erfahrungen zu einem Therapieleitfaden und macht sie so für Fachkräfte zugänglich. Darüber hinaus geben diagnostische Leitlinien und konzeptionelle Beiträge einen gut
Die in diesem Buch aufgezeigten Beispiele aus der psychoanalytischen Säuglingsbeobachtung wie auch aus der Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie machen deutlich, wie bereits Babys und kleine Kinder leiden,
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und zeigen auf, welche Möglichkeiten die Psychoanalyse bereit hält, um den sehr frühen Ängsten und Affekten zu begegnen. Psychoanalytische Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie ist somit eine sehr hilfreiche und effiziente Behandlungsmethode bei sehr frühen Störungen. In den letzten Jahrzehnten wurde die von Esther Bick in der Tavistock Clinic in London entwickelte Säuglingsbeobachtung an psychoanalytischen Ausbildungsinstituten in Deutschland – wie auch weltweit – eingeführt. Diese praxisorientierte Methode bietet eine Grundlage für das Verständnis der emotionalen Entwicklung des Menschen und der Entwicklung von Beziehung. Die Lernerfahrung des Beobachtens und des Aushaltens frühester Ängste und Affekte stellt dabei eine wichtige Grundlage für psychoanalytisches Denken und die Arbeit mit Übertragung und Gegenübertragung dar. Sie führt zur Entwicklung von Empathie, Abstinenz und der analytischen Haltung, was Voraussetzung für die psychoanalytische Behandlung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist.
Die Organisation der Arbeit in unserer Gesellschaft kann die Menschen auf je spezifische Weise sozial isolieren sowie psychisch und psychosomatisch krank machen. Das Werk von Dejours und seinen Mitarbeitern wil
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l »dafür sensibilisieren, dass die Psychopathologien der Arbeit mehr Menschen betreffen als nur Mediziner und Arbeitspsychologen« (Le Journal des Psychologues).Christophe Dejours schickt den beeindruckenden klinischen Fallstudien folgenden Grundgedanken voraus: »Die Arbeit als dem Subjekt nicht bloß äußerliche Wirklichkeit zu behandeln, sie auch nicht als der psychoanalytischen Untersuchung unzugänglich zu erachten, sondern ihren wesentlichen Stellenwert im Kern des psychischen Funktionierens und der Organisation und Desorganisation der Identität anzuerkennen, setzt eine Sensibilisierung für die Psychodynamik und Psychopathologie der Arbeit voraus.«»Alle an der Zentralität der Arbeit fachlich Beteiligten, von Mitarbeitern der Agenturen für Arbeit bis zu Managern und Gewerkschaftern, mögen durch dieses Buch die Folgen unangemessener Arbeitsbedingungen und missbräuchlicher sozialer Gestaltung erkennen: Krankheit und Isolierung.« (Helmut Junker, Psyche, 66. Jg., Juli 2012)
Auswirkungen von Stress und Trauma auf die frühe Bindung
Lieberman, Alicia F. / Van Horn, Patricia
Säuglings-Eltern-Psychotherapie versucht die zerstörerischen Folgen von frühen Traumen einzudämmen und umzulenken. Das Buch verbindet erstmals wichtige Forschungen zu früher Entwicklung, Bindung, Neurobiologie
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und Trauma, mit aus klinischer Erfahrung gewonnenen praktischen Strategien für traumafokussierte Interventionen und Hilfen.Traumatische Erfahrungen in der frühen Kindheit können das ganze Leben nachdrücklich prägen und negativ beeinflussen. Oft entstehen sie durch die unbewusste transgenerationelle Weitergabe von eigenen traumatischen Erfahrungen der Eltern.Die wichtigste Rolle in der Therapie spielen deshalb die Eltern und primären Betreuungspersonen als mögliche Ursachen sowie als am besten geeignete Förderer einer gesunden Entwicklung ihrer Kinder. Durch die Unterstützung der elterlichen Liebe und Hingabe an das Kindeswohl will die Therapie befriedigende Beziehungserlebnisse wiederauffinden und neu schaffen, damit sie sich als neue Erinnerungen einprägen und helfen, einerseits Ängste flexibler zu machen, andererseits bei Kind und Eltern mehr Vertrauen ins eigene Gefühl für den jeweils anderen und für sich selbst zu schaffen.
Entwicklungen und Probleme. Hilfen für Erwachsene.
Heuves, Willem
Die Pubertät als Entwicklungsphase trifft auf relativ wenig Verständnis, besonders die Elf- bis Fünfzehnjährigen haben es schwer bei den Erwachsenen. Genauso umgekehrt: Viele Jugendliche sind verschlossen und e
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rzählen wenig von dem, was sie begeistert und berührt, und wenn sie es doch tun, dann am wenigsten den Eltern. Heuves zeigt die turbulenten Entwicklungen dieser Altersgruppe sensibel auf und vermittelt Erwachsenen, wie sie zusammen mit ihren heranwachsenden Kindern diesen Prozess bewältigen können. Für die Eltern ist die Pubertät ihrer Kinder ein einschneidender Lebensabschnitt, in dem eine Menge erzieherischer Aufgaben ein Ende nehmen. Die meisten Eltern verstehen, dass ihre Kinder groß und selbständig werden. Und sie freuen sich darauf. Selbständigkeit tritt nicht an dem Tag ein, am dem das Kind volljährig wird, sondern ist ein Prozess, der hoffentlich schon früher begonnen hat. Auch wenn die Kinder noch klein sind, ist es wichtig, dass sie in der Familie Verantwortung und Aufgaben übernehmen, die zu ihrer Entwicklung passen. Darüber gibt es gewöhnlich keinen Streit. In der Pubertät machen Eltern einen neuen Schritt, indem sie ihrem Kind mehr Verantwortung und Freiheiten geben, was aber häufig mit Konflikten verbunden ist. Der Jugendliche und seine Eltern sind sich oft uneinig, wie viel Verantwortung und Freiheit ihm zugebilligt werden kann.
Psychoanalytische Frühprävention mit Migrantinnen und ihren Kleinkindern
Hrsg.:
Burkhardt-Mußmann, Claudia
"Räume, die Halt geben" stellt die Erfahrungen zugewanderter Mütter vor. Sie haben die Möglichkeit, ihre meist traumatischen Flucht- und Migrationserfahrungen in Gruppen aufzuarbeiten. Gleichzeitig werden ihre
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psychosoziale Entwicklung und die ihrer Babys bis zum Kindergartenalter professionell begleitet. Wie sie diesen geschützten Raum nutzen können, zeigen die Beiträge voller Lebendigkeit und Überraschungen.Das Projekt wird von den "Frauen vor Ort", den Gruppenleiterinnen, getragen. Ohne ihr Interesse an den Migrantinnen, deren Familien, deren Herkunft und Schicksal, ohne deren Neugier an dem Fremden und Unverstandenen, hätten sie die Mütter weder für die Teilnahme gewinnen noch über den langen Zeitraum von drei Jahren halten können.Dieser hürdenreiche Weg, der dennoch zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit führte, war mit einem großen Gewinn an Erkenntnissen für alle Seiten verbunden: Deshalb ist dieses Buch vor allem den Frauen und ihren Kindern gewidmet; und so kommen schwerpunktmäßig die Gruppenleiterinnen mit ihren Beobachtungen und Reflektionen zu Wort.
Die Autorin zeigt, dass in Depression und Melancholie die Quelle von Leiden liegt, aber auch - und davon nicht zu trennen - von Kreativität. In eindringlichen klinischen Beispielen sowie in vier kunst- und lite
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raturtheoretischen Arbeiten zu Holbein d. J., Nerval, Dostojewski und Marguerite Duras veranschaulicht Julia Kristeva ihren Ansatz, dass die Depression nicht nur eine zu behandelnde Pathologie ist, sondern auch ein Diskurs in einer Sprache, die es zu erlernen gilt.
Psychoanalytische Behandlung, Prävention und Theorie
Hrsg.:
Briggs, Stephen / Lemma, Alessandra / Crouch, William
»Dieses Buch erschließt neue Einsichten - nicht nur Psychoanalytikern, sondern allen Lesern, die sich für die innere Welt von Menschen, die ihrem Leben ein Ende setzen möchten, interessieren. Psychoanalytischar
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beitende Kliniker werden sich überdies in ihrem Engagement für Patienten, von deren Mut- und Hoffnungslosigkeit ein mächtiger Sog ausgehen kann, bestärkt sehen.« (Peter Fonagy)
Horn, EstherEsther Horn, Dipl.-Psych., Psychoanalytikerin (DPV/IPA) ist leitende Psychologin der psychosomatischen Tagesklinik am Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart. Veröffentlichungen zu pathologischen Persön
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lichkeitsorganisationen.Weiß, HeinzHeinz Weiß, Prof. Dr. med., Psychoanalytiker, Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Leiter des Medizinischen Schwerpunktes und Mitglied des Direktoriums am Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt; Chair der Education Section des International Journal of Psychoanalysis, Guest Member der British Psychoanalytical Society. Zahlreiche Veröffentlichungen, Herausgeber von Ödipuskomplex und Symbolbildung (2013 bei Brandes & Apsel).
Sequentielle Traumatisierungsprozesse und die Aufgaben der Jugendhilfe
Hargasser, Brigitte
Wie lässt sich die schwierige psychosoziale Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen verbessern? Anhand von Interviews mit ehemaligen Betroffenen und BetreuerInnen verschiedener Jugendhilfe
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einrichtungen untersucht Brigitte Hargasser die bislang kaum beachtete eigene Perspektive der Jugendlichen auf ihre Erfahrungen mit der stationären Jugendhilfe. Sie schlüsselt sowohl negative als auch unterstützende Erfahrungen auf. Daran anschließend formuliert Hargasser Kritikpunkte, die sich auch an Politik und Gesellschaft richten.Als Grundlage dienen Informationen über allgemeine und rechtliche Hintergründe, die Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und aktuelle Traumatheorien. Denn häufig wird übersehen, dass es sich bei Traumata um Prozesse handelt, die noch im Aufnahmeland anhalten und in die unter den gegebenen Bedingungen auch die MitarbeiterInnen der stationären Jugendhilfe involviert sind. Die Studie gibt Anhaltspunkte, was notwendig ist, damit die stationäre Jugendhilfe traumaverstärkende Faktoren beseitigen und ein hilfreiches Milieu bieten kann.
Hrsg.:
Verband binationaler Familien u. Partnerschaften
Väter mit Migrationsgeschichte sind in öffentlichen Debatten und im Alltag Vorurteilen und Verallgemeinerungen ausgesetzt. Die Vielfalt ihres Lebensalltags und ihre Potenziale im Hinblick auf Vaterschaft stehen
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im Mittelpunkt des vorliegenden Buches, das als ein Ergebnis des Modellprojekts "Stark für Kinder Väter in inter kulturellen Familien" erarbeitet wurde.Das Buch gibt einen Überblick über sozialwissenschaftliche Ansätze der Väterforschung sowie die interkulturelle Väterarbeit. Zentrales Thema ist die Lebenssituation von Vätern mit Migrationsgeschichte in Deutschland. Ihre spezifischen Problemlagen werden häufig genauso wenig wahrgenommen wie ihre individuellen Ressourcen und Anpassungsleistungen. Zudem haben sie nur eine geringe Lobby zur Vertretung ihrer Interessen. Empowermentprozesse mit dem Fokus auf Männlichkeit und Vaterschaft, aber auch praktische Ansätze der sozialen Arbeit stecken noch in den Kinderschuhen.
Die Beiträge veranschaulichen die moderne Psychoanalyse in Theorie und Praxis in der Psychotherapie und ihre Bedeutung für das Verständnis kultureller Prozesse. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Verbindung zwis
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chen Psychoanalyse, Säuglings- und Bindungsforschung, Gedächtnispsychologie und Neurowissenschaften.
»In diesem Buch spreche ich über einen Körper, der zugleich sinnlich und in ständigem Austausch begriffen ist zwischen Affekt und Repräsentanz, zwischen Primärvorgang mit seinen verschiedenen Schichten von Unbe
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wusstheit und den Organisationen, die den Sekundärvorgang bestimmen. Ich spreche über einen Körper, der den Konflikten und Leidenschaften, den Tücken des Genusses, den Irrtümern der Identifikation sowie den Täuschungen der Objekte im Dienste der Befriedigung narzisstischer und ödipaler Fantasien auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist. Die Sprache und die tiefen Gefühle, die von den Wesen hervorgerufen werden, die über das menschliche Fleisch zirkulieren, hinterlassen Spuren, Zeichen, trophische Hüllen und Wunden, Rauheit und Zartheit.«(Alcira Mariam Alizade)
Kinderwunsch zwischen Reproduktionsmedizin und psychosozialem Verständnis
Zeller-Steinbrich, Gisela
Die Anwendung fertilitätstechnologischer Methoden ist zur Selbstverständlichkeit geworden und gehört heute zum Alltag einer Gynäkologie, die den Wurzeln ungewollter Kinderlosigkeit biologisch zu Leibe rückt. Da
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bei wird der Teufelskreis von Leid, Diagnostik, Krankheitsdefinition und verstärktem Leid doch nur scheinbar bekämpft, ohne die Anwendung selbst in Frage zu stellen. Da Familienpolitik und Geburtenrate im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, richtet sich die Kritik an der Reproduktionsmedizin allenfalls auf die gesetzlichen Restriktionen und nicht auf das Erleben des Paares. Dies ist mit seinem Kinderwunsch und während einer Behandlung, die nur zu 30% bis 40% erfolgreich ist, enormem psychischem und physischem Stress ausgesetzt. Desgleichen sind die Folgeprobleme wie Mehrlings- oder Frühgeburten usw. erheblich.
Die moderne Psychoanalyse ist auch zum 150. Geburtstag ihres Begründers Sigmund Freud eine Psychoanalyse, die auf seinem Grundgedanken von der Existenz eines dynamischen Unbewusstsein beruht. Die Autorin zeigt
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auf, warum wir vor der Psychoanalyse und Sigmund Freud Angst haben und was es bedeutet, sich auf die Psychoanalyse einzulassen. Wie und warum die Psychoanalyse heilt, wird somit zu einer spannenden Reise in unsere Innenwelt und in unsere Kultur psychischen Verstehens. Der Autorin ist es gelungen, oft gestellte Fragen an die Psychoanalyse fundiert und klar auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu beantworten.
Staufenberg stellt die Schwierigkeiten, Notwendigkeiten und Möglichkeiten analytischer Kinderpsychotherapie in der Behandlung von Kindern mit ADHS-Diagnose vor. Der Schwerpunkt liegt bei den hyperaktiven Kinder
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n mit Problemen der Impulskontrolle, die das analytische Setting mit seinem festen Rahmen von Raum und Zeit besonders herausfordern. Die einzelnen Aspekte werden durch Fallvignetten veranschaulicht.Dem Manual schließt sich eine Fallvorstellung an, die die im Verlauf einer Langzeitbehandlung diskutierten therapeutischen Prozesse sichtbar macht.Das Buch bietet einen Überblick über die kontroverse Diskussion in den Wissenschaften und der Öffentlichkeit. Die Diagnosesysteme und Medizingeschichte zur ADHS werden dargestellt.Die psychoanalytische Theorie wird herangezogen, um ein psychodynamisches Verständnis der ADHS zu begründen, und wird im Manual wieder aufgegriffen, weitergeführt und ergänzt. Das Mentalisierungskonzeptnimmt insofern eine besondere Stellung ein, als es für die Behandlungstechnik angewendet wird.In der Katamnesestudie wird eine aufwendige Datenauswertung von Ambulanzunterlagen vorgestellt,mit der retrospektiv ADHS-Fälle identifiziert wurden. Der Leser erhält einen Einblick in die individuellenBehandlungsverläufe der unterschiedlichen Behandlungsmethoden, die im Anschluss an die Erstgespräche gewählt wurden.