Das Reichsgesundheitsamt war im Kaiserreich und in der Weimarer Republik die höchste medizinalpolizeiliche Zentralbehörde. Der Autor untersucht die historische Entwicklung, Aufgaben und Organisation dieser ambivalenten Institution von 1876 bis 1933 im Beziehungsgeflecht zwischen Wissenschaft, Politik, Ökonomie, Verwaltung und Gesellschaft. Dabei werden Machtstrukturen, das Funktionieren von Einflussnahme, politisches Durchsetzungsvermögen und die Wirksamkeit der hierzu generierten Handlungsstrategien in den Blick genommen.