Ein neuer Yogawille

und seine therapeutische Anwendung bei Ängsten und Depressionen

Grill, Heinz
26,00 €
  • Verlag: Lammers-Koll-Verlag
  • Umfang: 237 Seiten
  • Erscheinungsjahr: 2010
  • Bestellnummer: 16890
  • ISBN: 9783941995888
  • Wird nur ab Verlag geliefert, nicht vorgemerkt
Die klassischen Yogaübungen werden in einer harmonisch zusammengestellten Übungsreihe so dargestellt, dass durch die Auseinandersetzung und das Praktizieren eine Erweiterung des Bewusstseins und damit und damit eine Stärkung bei psychischen Krankheiten eintreten kann. Der Atmung und der Ernährung, die bei psychischen Erkrankungen ebenfalls eine sehr wichtige Rolle spielen, ist ein umfangreicher Teil des Buches gewidmet. Das Buch ist sowohl für Hebammen, als auch für Betroffene empfehlenswert.

Einleitung
Für die dritte Auflage dieses Buches wurde es notwendig, die einzelnen Begriffe noch einmal genauer herauszuarbeiten, damit diese im Kontext der Betrachtung besser erfassbar werden und sie infolge ihres esoterischen Inhaltes nicht zu sehr im Widerspruch zu den allgemeinen wissenschaftlichen Lehren stehen. Gleichzeitig wurde auch der frühere Titel Die Angst als eine jenseitige Krankheit in"Ein Neuer Yogawille und seine therapeutische Anwendung bei Ängsten und Depressionen verändert, denn er wird aus seinem eher mystischen Verständnis mehr in das Konkrete und Fassbare gerückt.
Die Veränderungen, die auch im Übungsteil erfolgt sind, liegen in der Betonung der gezielt angeregten Lernschritte. Eine Übung sollte nicht eine für sich abgeschlossene Wirklichkeit besitzen. Aus ihr entstehen spezifische Gedanken- und Bewusstseinsprozesse, die die Seelenfähigkeiten für das soziale Leben steigern. Wenn deshalb in diesen Zusammenhängen Yogaübungen vorgestellt werden, so erscheinen sie im Lichte eines Neuen Yogawillens oder einer ganz neuen Expression, die eine künstlerische Stilform beschreibt und eine Brücke zu einem sozialen Bewusstsein fördert. Sie unterscheiden sich inhaltlich und in ihrer Art der Beziehungsrichtung, die sie zum gesamten Leben einnehmen, ganz fundamental von den klassischen Yogaübungen. Rudolf Steiner sprach erstmals von dem Begriff des Neuen Yogawillens und meinte damit, dass der Yoga, so wie er in der indischen Kultur über viele Jahrtausende angewendet wurde, heute anachronistisch sei und deshalb eine neue Interpretation erhalten müsse. Dieser Versuch, den Yoga für die okzidentale Kultur und für die gegenwärtige Zeit mit seelisch nachvollziehbaren Inhalten zu füllen, wurde von mir bereits in jahrelanger Arbeit unternommen und diese vorliegende Darstellung zeigt einige wenige Ausschnitte, wie die Übungen zu einer unterstützenden gesundheitlichen Begleitung im Leben angewendet werden können.
Die Kritik, die häufig von anthroposophischer Seite herbeigeführt wird und im Allgemeinen besagt, es seien die Aussagen von Rudolf Steiner abgeschrieben und unsolide mit einem "Yoga" vermischt, muss ich zurückweisen. Es handelt sich bei der Entwicklung des Neuen Yogawillens weder um einen Synkretismus noch um eine Epigonie. Die Entwicklung eines eigenständigen Denkens, Fühlens und Wollens und daraus entstehenden spirituellen Übens tritt in Beziehung mit verschiedenen Geistesströmen, aber sie behält ihre Eigenständigkeit, Einzigartigkeit und erfährt sich in einer neuen schöpferischen Dimension.
Das Buch selbst kann als Studienlektüre dienen und einige wenige Grundzüge zur Orientierung und Aufnahme eines spirituellen Weges eröffnen. In unserer Zeit ist es sehr wichtig, dass es ausreichende Informationen und Darstellungen über eine gangbare Spiritualität gibt, die ohne Glaubenszugehörigkeit und Glaubensbekenntnisse, oder ohne sich einem Meister zu unterwerfen, besteht. Die Spiritualität sucht das individuelle Bewusstsein heute mehr in Form von freien Entscheidungen und von Dogmen und Bekenntnissen freien Begegnungen mit der Außenwelt. Ein tiefes Bedürfnis besteht im Menschen nach gestaltender schöpferischer Spiritualität in Unabhängigkeit von vereinnahmenden Autoritäten. Damit aber dieser individuelle Weg möglich ist, braucht der Mensch heute geeignete Vorstellungen, Inhalte und Übungen, die er zur Erziehung seiner selbst und zur Entwicklung einer größeren Beziehungsfähigkeit nach außen anwenden kann. Es ist besonders wertvoll, wenn sich Personen, die unter Ängsten leiden, mit der Spiritualität auf diese Weise, wie sie beschrieben ist, auseinandersetzen, denn in den meisten Fällen bestehen gerade im Umgang mit spirituellen Disziplinen die größten Unsicherheiten, und die Personen leiden nicht selten unter psychischen Störungen, da sie falschen Übungspraktiken und völlig ungeeigneten Meditationsformen im Leben folgen....."

 
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