„Dieses Nest dient zu nichts, als den Plan der Stadt ganz zu verderben“, lautete Ende des 18. Jh. das vernichtende Urteil in einem Lexikon. Ursprünglich lebten hier die Handwerker und Lohnarbeiter, die nach 1715 die neue Residenz des Markgrafen aufgebaut hatten. Später prägten Gaststätten, Amüsierbetriebe und das Rotlichtviertel das Bild des Stadtteils, das der Volksmund „Dörfle“ taufte. „Ich bin dort groß geworden, in diesem unhygienisch lebendigen, tariflosen badischen Sodom, habe die Schwabenliesl gekannt, als meine Nase eben zu deren Bauchnabel reichte“, schreibt Harald Hurst, einer der bedeutendsten badischen Autoren.