Drei Monate im August

Roman

Claro, Max
12,90 €
  • Verlag: Heller Verlag
  • Umfang: 412 Seiten
  • Auflage: 2
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Bestellnummer: 34034
  • ISBN: 9783929403701
  • sofort lieferbar
Tom, ein erfolgreicher Kneipier und der Anästhesie-Fachpfleger Pfiff springen in ihrer Freizeit mit dem Fallschirm aus Flugzeugen, von Brücken und Gebäuden. Ihre zweite große Leidenschaft gilt dem Rettungsdienst. Sie rasen mit Blaulicht und Presslufthorn durch München und retten, was zu retten ist. Skurrile Einsätze und amouröse Abenteuer pflastern ihren Weg. Langeweile ist der größte Feind der beiden Adrenalinjunkies. Als eines Tages fünf Stunden kein Einsatz kommt, machen sie sich selbst einen - mit ungeahnten Folgen ...


Leseprobe 1 (Rettungsdienst) - aus Kapitel "Leiche am Morgen"
"Berger Rettung 49/71/1", tönte es aus dem Funkgerät.
"Berger Rettung 49/71/1 hört!"
"Ostfriedhof, unklar, Sie werden am Haupteingang St. Martins-Platz von einem Wachmann erwartet!"
Tom wiederholte den Einsatzbefehl, schaltete das Blaulicht ein und startete los.
"Unklarer Einsatz nachts am Friedhof? Vielleicht ist ja einer von den Toten auferstanden", witzelte Pfiff.
"Oder es liegt ein Besoffener am Friedhofstor und kotzt uns gleich den ganzen Wagen voll", ernüchterte ihn Tom sogleich.
Unter den Arkaden des monumentalen Eingangsgebäudes wartete ein großer, stämmiger Wachmann mit dunklem Teint und einer großen Taschenlampe.
"Ich bin Ismail. Ich habe da was gehört. Vielleicht lebt noch! Bitte mitkommen!", sagte der Mann und ging mit seiner Taschenlampe voran in die große Leichenhalle im linken Flügel des Gebäudes, gefolgt von Tom und Pfiff, der schon den Rettungsrucksack nebst Defibrillator geschultert hatte.
"Hier ist!"
Ismail deutete auf einen verschlossenen Sarg, der auf einem Podest stand.
Alle drei hielten den Atem an und ihre Ohren ganz nah an den Sarg. Eine Ratte huschte durch das Licht der Taschenlampe. Es herrschte Totenstille.
"Kann man hier denn mal das Licht einschalten?", fragte Tom.
"Warum brauchst du Licht zum Hören?", fragte Ismail zurück.
Die drei hielten nochmals den Atem an und ihre Ohren an den Sarg. Tatsächlich war ein ganz leises Röcheln vernehmbar.
Pfiff und Tom entschieden sich, den Sarg vom Podest zu heben und zu öffnen. Im Schein von Ismails Taschenlampe erblickten sie die in ein weißes Hemd gehüllte Leiche einer sehr alten Frau.
Am Großzehen ihres rechten Fußes hing ein Zettel mit ihrem Namen, Geburts- und Sterbedatum. Die Frau hieß Angelika Gruber, wurde 88 Jahre alt und war hochoffiziell gestern gestorben.
Pfiff bat Ismail um seine Taschenlampe und hielt sie ganz nahe an den Mund der kalten Dame. War sie noch am Leben, würde sich ihr Atem am Schutzglas niederschlagen. Tatsächlich ...
Leseprobe 2 (Fallschirmspringen) - aus Kapitel "Dropzone"
Auf 4.000 m öffnete die Springerin am Ausstieg den Rollladen und blickte senkrecht nach unten. Pilot Florian beherrschte sein Handwerk, konnte punktgenau nach GPS absetzen, fuhr das Triebwerk zurück und legte den Kippschalter für das GO-Signal um: Eine grüne Lampe über der Türe signalisierte nun den Springerinnen und Springern die Freigabe zum Absprung.
Steffis Angels rotteten sich zusammen, brüllten laut: "Ready - Set - Go!", und sprangen ab. Das Blind-Aerospasticus-Team rückte schnell nach und sprang wenige Sekunden später ebenfalls mit einem lauten "Ready - Set - Go!" in die Tiefe.
Der Motorenlärm des Flugzeugs wich plötzlicher Stille. Nur der Wind säuselte angenehm um ihre Ohren. Ein Hochgefühl aus grenzenloser Freiheit, Unbeschwertheit und Leichtigkeit beschlich ihre Springerseelen. War es genau dieses Gefühl, das sie antrieb, sich immer wieder und wieder aus völlig intakten Luftfahrzeugen zu stürzen? Das sie süchtig danach machte? Sie konnten sich im freien Fall im Spiel mit dem Luftwiderstand bewegen wie Fische im Wasser, schneller, langsamer, nach rechts nach links, nach vorne, nach hinten, ja sogar Saltos und Rollen fliegen. Und das auf den Punkt genau und ohne jegliche technische Hilfsmittel. Der pure freie Fall hatte etwas zutiefst Sinnliches! Das Flugzeug war der menschliche Körper selbst! Hände, Arme, Beine und Füße ersetzten Schwenkflügel, Quer- Höhen- und Seitenruder.
Ihre ganze Konzentration ....
... Nach einer Weile holte Tom seinen Tandemschirm, ging mit Isabell zur Ausstiegsattrappe, zog ihr das Passagiergurtzeug an und übte mit ihr das synchrone Setzen in die Türe und den synchronen Absprung.
"Willst du nun?", fragte Tom.
"Lust hätt' ich schon, aber ich schau' da nicht aus viertausend Meter runter. Ich will dich dabei anschauen.


Leseprobe 1 (Rettungsdienst) - aus Kapitel "Leiche am Morgen"
"Berger Rettung 49/71/1", tönte es aus dem Funkgerät.
"Berger Rettung 49/71/1 hört!"
"Ostfriedhof, unklar, Sie werden am Haupteingang St. Martins-Platz von einem Wachmann erwartet!"
Tom wiederholte den Einsatzbefehl, schaltete das Blaulicht ein und startete los.
"Unklarer Einsatz nachts am Friedhof? Vielleicht ist ja einer von den Toten auferstanden", witzelte Pfiff.
"Oder es liegt ein Besoffener am Friedhofstor und kotzt uns gleich den ganzen Wagen voll", ernüchterte ihn Tom sogleich.
Unter den Arkaden des monumentalen Eingangsgebäudes wartete ein großer, stämmiger Wachmann mit dunklem Teint und einer großen Taschenlampe.
"Ich bin Ismail. Ich habe da was gehört. Vielleicht lebt noch! Bitte mitkommen!", sagte der Mann und ging mit seiner Taschenlampe voran in die große Leichenhalle im linken Flügel des Gebäudes, gefolgt von Tom und Pfiff, der schon den Rettungsrucksack nebst Defibrillator geschultert hatte.
"Hier ist!"
Ismail deutete auf einen verschlossenen Sarg, der auf einem Podest stand.
Alle drei hielten den Atem an und ihre Ohren ganz nah an den Sarg. Eine Ratte huschte durch das Licht der Taschenlampe. Es herrschte Totenstille.
"Kann man hier denn mal das Licht einschalten?", fragte Tom.
"Warum brauchst du Licht zum Hören?", fragte Ismail zurück.
Die drei hielten nochmals den Atem an und ihre Ohren an den Sarg. Tatsächlich war ein ganz leises Röcheln vernehmbar.
Pfiff und Tom entschieden sich, den Sarg vom Podest zu heben und zu öffnen. Im Schein von Ismails Taschenlampe erblickten sie die in ein weißes Hemd gehüllte Leiche einer sehr alten Frau.
Am Großzehen ihres rechten Fußes hing ein Zettel mit ihrem Namen, Geburts- und Sterbedatum. Die Frau hieß Angelika Gruber, wurde 88 Jahre alt und war hochoffiziell gestern gestorben.
Pfiff bat Ismail um seine Taschenlampe und hielt sie ganz nahe an den Mund der kalten Dame. War sie noch am Leben, würde sich ihr Atem am Schutzglas niederschlagen. Tatsächlich ...
Leseprobe 2 (Fallschirmspringen) - aus Kapitel "Dropzone"
Auf 4.000 m öffnete die Springerin am Ausstieg den Rollladen und blickte senkrecht nach unten. Pilot Florian beherrschte sein Handwerk, konnte punktgenau nach GPS absetzen, fuhr das Triebwerk zurück und legte den Kippschalter für das GO-Signal um: Eine grüne Lampe über der Türe signalisierte nun den Springerinnen und Springern die Freigabe zum Absprung.
Steffis Angels rotteten sich zusammen, brüllten laut: "Ready - Set - Go!", und sprangen ab. Das Blind-Aerospasticus-Team rückte schnell nach und sprang wenige Sekunden später ebenfalls mit einem lauten "Ready - Set - Go!" in die Tiefe.
Der Motorenlärm des Flugzeugs wich plötzlicher Stille. Nur der Wind säuselte angenehm um ihre Ohren. Ein Hochgefühl aus grenzenloser Freiheit, Unbeschwertheit und Leichtigkeit beschlich ihre Springerseelen. War es genau dieses Gefühl, das sie antrieb, sich immer wieder und wieder aus völlig intakten Luftfahrzeugen zu stürzen? Das sie süchtig danach machte? Sie konnten sich im freien Fall im Spiel mit dem Luftwiderstand bewegen wie Fische im Wasser, schneller, langsamer, nach rechts nach links, nach vorne, nach hinten, ja sogar Saltos und Rollen fliegen. Und das auf den Punkt genau und ohne jegliche technische Hilfsmittel. Der pure freie Fall hatte etwas zutiefst Sinnliches! Das Flugzeug war der menschliche Körper selbst! Hände, Arme, Beine und Füße ersetzten Schwenkflügel, Quer- Höhen- und Seitenruder.
Ihre ganze Konzentration ....
... Nach einer Weile holte Tom seinen Tandemschirm, ging mit Isabell zur Ausstiegsattrappe, zog ihr das Passagiergurtzeug an und übte mit ihr das synchrone Setzen in die Türe und den synchronen Absprung.
"Willst du nun?", fragte Tom.
"Lust hätt' ich schon, aber ich schau' da nicht aus viertausend Meter runter. Ich will dich dabei anschauen.

 
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