Komplexe und Dissoziationen

Theorie und Praxis der Analytischen Psychologie

Meier, Isabelle
24,90 €
  • Verlag: Brandes + Apsel Verlag Gm
  • Umfang: 188 Seiten
  • Erscheinungsjahr: 2017
  • Bestellnummer: 33392
  • ISBN: 9783955581947
  • Titel führen wir nicht bzw. nicht mehr, bitte beim Verlag nachfragen
Der Komplexbegriff gehört zum alltäglichen Wortgebrauch. Der Filmkritiker Rüdiger Suchsland attestiert James Bond einen "Mutterkomplex", auch Angelina Jolie soll einen haben. Daneben gehören auch Begriffe wie "Minderwertigkeitskomplex" oder "Autoritätskomplex" zum üblichen Sprachgebrauch. Seit C. G. Jung den Komplexbegriff
in die Debatte geworfen hat, konnte er sich im kollektiven Bewusstsein etablieren.
Meier erfasst prägnant und anschaulich die Relevanz von Komplexen im Alltag, für die psychotherapeutische Praxis und wissenschaftliche Theoriebildung.
In seiner Komplexauffassung orientierte sich Jung vermutlich stärker an Ideen von Janet als an denen Freuds. Die Patienten in der Salpêtrière litten an extremen Dissoziationen oder, wie es Janet nannte, an unbewussten, fixen Ideen. Dissoziation zeigte für Janet eine Spaltung der Persönlichkeit an - während Freud Dissoziation als eine Abwehrform der Person deutete und sich später stärker der Verdrängung und den sexuellen Phantasien zuwandte. Den Komplexbegriff verwendete er schließlich nur noch im Ödipus- und Kastrationskomplex. Jung hingegen vertrat eher Janets Auffassung und vermutete, Erfahrungen könnten abgespalten im Gedächtnis unterschiedlich abgespeichert werden. Dissoziation verstand er als das Gegenteil von Assoziation: Wahrnehmungs- und Gedächtnisinhalte werden vom Alltagsbewusstsein
abgetrennt. Eine solche Auffassung ist bis heute gültig.

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