Die Arbeiten von KünstlerInnen mit Behinderung regen die Betrachter dazu an, den eigenen Blick auf Behinderung zu reflektieren. Die Kunst fungiert als Ausdrucksform, als Mittel zur Verdeutlichung, auf welche Weise gesellschaftliche Vorurteile und konstruierte Norm- und Wertvorstellungen – in diesem Fall Blicke auf behinderte Frauen und auf behinderte Männer – wirksam sind. Aber auch der umgekehrte Blick, nämlich der der Menschen mit Behinderung auf die Welt wird thematisiert. Über die Kunst wechselt man/frau vom Sammlungsobjekt zum Dokument der Existenz, von der medizinischen Diagnose zur kulturellen Bedeutung, von der Fürsorge zur Teilhabe, von der Fremdbestimmung zur Aufmerksamkeit für Autonomie.