Von 1939 bis 1945 wurden im Reservelazarett der Tübinger Universitätsnervenklinik ca. 6000 Soldaten und Angehörige der Wehrmacht behandelt. Ausgehend von den Krankenakten wird der Behandlungsalltag in dieser Einrichtung nachgezeichnet, vor allem bei Soldaten mit psychischer Krankheit. Es wird aufgezeigt, wie sich die Lazarettärzte durch die Einbindung in militärische Strukturen immer stärker mit den Zielen des NS-Regimes identifizierten und unter den Bedingungen des Krieges die Grenzen zwischen Therapie und Disziplinierung zerfließen.